Sandy Munro zerstört professionell Autos, aber selten geht er dabei so brutal vor wie in seinem neuesten Video von der Zerlegung eines frisch gekauften Tesla Model Y: Nachdem er zuvor gewohnt trocken das durchgehende Panoramadach des Elektro-Crossover und seine hintere Dreieck-Scheiben kommentiert hatte, stellte er sich neben die rechte Vordertür des Tesla. Er erzählt ein wenig, klappt das Visier seines Gesichtsschutzes herunter und holt dann plötzlich mit einer kurzen Metallstange aus und zerschlägt mit einem kräftigen Hieb die Seitenscheibe.
Vorwarnung für Tesla-Kenner
Eine kleine Vorwarnung hatte der langjährige Industrie-Manager und dann -Berater, der mit laufenden Tesla-Analysen breiter bekannt geworden ist, vor dem jähen Schlag auf die Scheibe Glas aber doch geäußert. Eigentlich konnte sie jeder verstehen, der noch weiß, was bei der Präsentation des Tesla Cybertruck passierte: Die Seitenscheibe des Model Y, erklärte Munro mit noch hinter dem Rücken versteckter Stange, sei anders als das Glasdach nicht laminiert; einige Leute wüssten ja noch, was passiert sei, als Elon Musk eine Stahlkugel auf die Seitenscheibe des Cybertruck warf (sie ging wider Erwarten und Ankündigung kaputt, wurde aber nicht durchbrochen).
Eigentlich war nicht CEO Musk, sondern Tesla-Designchef Franz von Holzhausen der Schuldige bei der Vorstellung. Musk bat nur um den Kugel-Wurf auf den Cybertruck – auch um den zweiten in die hintere Scheibe, die ebenfalls riss. „Hier sieht es aber anders aus“, sagte Munro jetzt dazu, bevor er zu seinem Stangen-Schlag ausholt.
„Das war schön dramatisch“, sagt der Auto-Experte zufrieden, nachdem die Scheibe krachend in kleine Stücke zerbröselt ist und er die Stange fallengelassen hat. Munro sammelt ein paar Glas-Stückchen auf und reibt sie zwischen den Händen, um zu zeigen, dass sie nicht scharf sind. Er habe nur demonstrieren wollen, dass solche Sachen sicher seien, sagt er, bevor er aufatmend das Visier wieder hochklappt.
Tesla-Analysen ab 60.000 Dollar
Für solche Momente liebe er seine Arbeit, sagt Munro dann noch, die mache er sogar kostenlos. Das ist allerdings nicht ganz richtig. Zwar werden seine Videos von der schrittweisen Zerlegung des Tesla Model Y tatsächlich frei auf YouTube veröffentlicht. Bislang gibt es schon 20 Stück davon, von denen die meisten locker sechsstellige Abrufzahlen haben, was Anzeigen-Einnahmen bringt. Zudem wird Munro zunehmend zum obersten externen Experten für Tesla-Technik, was den Verkauf seiner ausführlichen Zerlege-Berichte unterstützen dürfte. Und die kosten immerhin von 60.000 Dollar für das Model 3 bis zu 89.000 Dollar für das Model Y.