Das ging mal wieder schnell: Erst Ende Mai hatte Tesla offiziell gemeldet, dass CEO Elon Musk die Voraussetzungen für die Auszahlung der ersten Stufe seines riesigen Aktien-Bonusprogramms erfüllt hat – nach den damaligen Kursen bedeuteten die Optionen für rund 1,7 Millionen verbilligte Tesla-Aktien rechnerisch eine Einnahme für Musk von 770 Millionen Dollar. Doch der Kurs steigt immer weiter. Damit hat sich der Wert der Optionen von Ende Mai noch einmal drastisch erhöht – und der Tesla-Chef jetzt schon die zweite Bonus-Stufe erreicht, die von Anfang an Milliarden Dollar wert ist.
Tesla-Optionen im Wert von 4 Mrd. $
Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach hat die Tesla-Marktkapitalisierung an diesem Dienstag den Durchschnittswert von 150 Milliarden Dollar über sechs Monate überschritten, was eine der Voraussetzungen für Musks zweite Bonus-Stufe ist; aktuell ist Tesla an der Börse sogar 290 Milliarden Dollar wert. Zusätzlich gibt das Tesla-Programm auch immer höhere Umsatz- und Gewinn-Ziele vor. Bloomberg und andere Agenturen gingen in ihren aktuellen Berichten auf diese Kriterien nicht ein, berichteten jedoch gleichlautend, mit dem Anstieg der Tesla-Aktie habe Musk die zweite Stufe erreicht.
Die zweite Bonus-Tranche von 1,69 Millionen Optionen für den Kauf von Tesla-Aktien zum Preis von 350,02 Dollar pro Stück hat laut Reuters einen rechnerischen Wert von 2,1 Milliarden Dollar – und das Gleiche gilt jetzt für die erste Tranche, denn die Optionen daraus hat der Tesla-Chef bekommen, aber noch nicht ausgeübt. Allerdings sind diese Zahlen sehr theoretisch. Denn erstens verändern sie sich mit dem Tesla-Aktienkurs ständig und zweitens müsste Musk erst die Optionen ausüben und dann die Aktien verkaufen (was er frühestens nach fünf Jahren darf), um den rechnerischen Gewinn real zu machen. Davon abzuziehen wären zudem noch Steuern.
Tesla soll SpaceX-Pläne finanzieren
Aber der Tesla-Chef, inzwischen einer der reichsten Menschen der Welt, will das viele Geld ohnehin nicht für sich selbst, wie er sagt. Schon bei der Vorstellung seines Bonus-Programm hatte Musk erklärt, in etwa 20 Jahren wolle er einen größeren Tesla-Anteil verkaufen, um damit die Mars-Pläne seines Weltraum-Unternehmens SpaceX zu finanzieren. In diesem Juli bekräftigte er das: Der langfristige Sinn seiner Tesla-Aktien bestehe darin, zur Ermöglichung multiplanetaren Lebens der Menschheit beizutragen, um ihr Fortbestehen zu sichern.
In 10 bis 20 Jahren werde SpaceX „massiv“ Kapital brauchen, schrieb Musk dazu auf Twitter. Wenn alles gut laufe, sei das Tesla-Ziel der Beschleunigung von nachhaltiger Energie und autonomem Fahren bis dahin weitgehend erreicht. Nach Ansicht eines engen Beobachters könnte Tesla dann zu einer Art technischem Dienstleister für die noch ehrgeizigeren Mars-Pläne von SpaceX werden – was riesige neue Wachstumschancen bedeute.