In der Nacht auf Dienstag hat sich in Schweden ein Vorfall ereignet, bei dem es sich, wenn er denn gezielt war, um den bislang schwersten Anschlag gegen Tesla und seine Elektroautos handeln dürfte: Sieben oder acht der Fahrzeuge auf dem Gelände der Tesla-Präsenz in der Stadt Malmö hätten gebrannt, berichteten lokale Medien unter Berufung auf die Feuerwehr. Menschen kamen offenbar nicht zu schaden. Behörden gingen von Brandstiftung aus, Verdächtige soll es bislang aber nicht geben.
Feuerwehr trifft auf brennende Teslas
Die Autos standen nicht unmittelbar nebeneinander auf dem Parkplatz vor dem Ende 2017 eröffneten Tesla Store in der alten Industrie-Stadt Malmö. Gegen 1 Uhr am Dienstagmorgen sei die Feuerwehr alarmiert worden und sei dann auf die brennenden Teslas gestoßen, berichtet laut Google Translate die schwedische Zeitung Aftonbladet. Ein Twitter-Nutzer aus dem Land schrieb zu einem Bericht von svd.de, der Chef der Feuerwehr habe von wahrscheinlicher Brandstiftung gesprochen. Zunächst war von sieben angezündeten Autos die Rede, später möglicherweise von acht.
Eine Ausbreitung des Feuers auf das Tesla-Gebäude konnte nach den Berichten verhindert werden. Während der Löscharbeiten wurden Anwohner aufgefordert, wegen möglicher giftiger Dämpfe Fenster und Türen geschlossen zu halten. Nach Angaben eines Polizei-Sprechers im Aftonbladet wurde eine Untersuchung des Falles gestartet. Verdächtige gibt es offenbar noch nicht. Die Polizei wolle jetzt mögliche Video-Aufnahmen von direkt vor Ort und aus der Umgebung auswerten, hieß es dazu.
Die südschwedische Zeitung Sydsvenskan veröffentlichte ein unkommentiertes Video der nächtlichen Löscharbeiten bei Tesla. In der Totale sind mehrere Brandherde zu sehen, unter denen sich je ein Elektroautos verbergen dürfte. Die Luft darüber ist von orangefarbenen Flammen erleuchtet und gleichzeitig von dichtem Qualm geschwärzt. An mehreren Seiten stehen Feuerwehr-Leute und halten mit Wasser-Schläuchen dagegen. Mindestens drei der Teslas scheinen bis auf das nackte Gerippe heruntergebrannt, bei einem ist Feuer nur im vorderen Bereich zu sehen.
Motivation und Täter offen
Fälle von mit Absicht angezündeten Teslas hat es auch außerhalb Schwedens schon gegeben. Erst in diesem Juli brannte in Berlin ein Model 3, was unbekannte Bekenner später als Anschlag gegen „grünen Kapitalismus“ bezeichneten. In Amsterdam wurden laut dem Blog Electrek 2018 zwei nah aneinander geparkte Tesla Model X in Brand gesetzt. Selbst der Tesla-Standort in Malmö, auf dessen Parkplatz jetzt die neueste mutmaßliche Brandstiftung stattfand, brannte kurz nach der Eröffnung in 2017 schon einmal.
Damals ging man nicht von einem Verbrechen aus, und auch beim aktuellen Fall ist diese Vermutung noch nicht belegt. Sie liegt allerdings nahe – womit nur noch zu klären wäre, ob sich der Mehrfach-Brandanschlag direkt gegen Tesla richtete oder eher als zielloser Vandalismus zu erklären ist.
