Aktuell wird der Starlink-Dienst von SpaceX, des Weltraum-Unternehmens von Tesla-CEO Elon Musk, in ersten Beta-Tests in Nordamerika erprobt. Im Verlauf von 2021 aber soll das Angebot für Satelliten-Internet auf einen Großteil der bewohnten Welt ausgeweitet werden. Und die Vorbereitungen dafür laufen auch in Europa bereits, wie jetzt bekannt wird: In mindestens drei europäischen Ländern sind mittlerweile Starlink-Firmen als Anbieter von Internet-Service und Geräten dafür registriert. Und einer der Geschäftsführer hat einen interessanten Hintergrund.
Von Weltraum-Filmen zu SpaceX
Wie zuerst die Zeitung Welt am Sonntag berichtete, wurde Ende August am deutschen Börsen- und Internet-Standort Frankfurt am Main die Starlink Germany GmbH gegründet. Laut einer Handelsregister-Veröffentlichung ist ihr Geschäftsgegenstand das Anbieten von Internet-Dienstleistungen sowie Verkauf oder Vermietung des nötigen Zubehörs. Und spätestens die angegebene Geschäftsführung lässt keinen Zweifel mehr daran, dass dahinter das Satelliten-Projekt von Tesla-Chef Musk steckt.
Als Geschäftsführer von Starlink Germany wird in dem Auszug zum einen David Joshua Anderman genannt. Nach Berichten war er früher knapp 16 Jahre lang als Rechtsanwalt bei LucasFilm Ltd. beschäftigt, den Machern der Star-Wars-Filme, und somit an der Entstehung der Kino-Blockbuster mittelbar beteiligt. Nach abweichenden Berichten kehrte er 2019 oder im Mai 2020 der Filmfirma den Rücken und heuerte bei SpaceX an – so etwas wie ein Schritt aus einer imaginären Weltraum-Welt in die reale von Elon Musk.
Drei Starlink-Firmen in Europa
Auf Twitter findet sich ein Account, der auffällig oft Beiträge zu SpaceX-Themen veröffentlicht. Ob es sich dabei um den bei Starlink genannten Anderman handelt, ließ sich zunächst aber nicht klären.
Als zweite Person für die Starlink-Geschäftsführung in Deutschland wird Lauren Ashley Dreyer genannt. Und dasselbe Duo findet sich auch als Verantwortliche für eine im September gegründete Starlink-Firma in den Niederlanden, wie weitere Handelsregister-Recherchen zeigen. Hinzu kommt hier Michael James Sylvester, laut seinem LinkedIn-Profil ansonsten Senior Director für Steuern bei SpaceX. Und mit demselben Personal an der Spitze soll Mitte September in Paris, ganz in der Nähe des Champs-Elysées, ebenfalls eine nationale Starlink-Vertretung eingetragen worden sein.
Bei den bisherigen Beta-Tests in Nordamerika betragen die Kosten für das Weltraum-Internet mit bislang 895 Satelliten 499 Dollar für den Empfänger mit Schüssel plus 99 Dollar pro Monat. Mit weiteren tausenden Satelliten will Tesla- und SpaceX-Chef Musk bis Ende 2021 den Großteil der bewohnten Welt abdecken und dabei von Mobilfunk nicht versorgte Gebiete priorisieren.