Von dem von Tesla-CEO Elon Musk versprochenen Software-Update mit vielen Wunsch-Funktionen und Überraschungen zu Weihnachten ist bislang erst die erste Hälfte eingetroffen: Am ersten Feiertag begann die Verteilung der Version 2020.48.26, doch laut Musk wurde nicht alles rechtzeitig zum Fest fertig, weshalb noch ein weiteres Update komme. Unter den bisherigen neuen Funktionen sorgte vor allem der überarbeitete „Emissions Testing Mode“ für Amüsement. In Deutschland wird dessen Erweiterung vorerst gar nicht funktionieren – aber trotzdem hat sich Tesla einen besonderen Namen dafür ausgedacht.
Mehr Spaß für Tesla-Elektroautos
Die Bezeichnung Emissions Testing Mode, also direkt übersetzt Emissionstest-Modus, hört sich ernst an, ist aber alles andere als das: Mit der Funktion können Tesla-Fahrer von beliebigen Plätzen in ihrem Elektroautos verschiedene Darmwind-Geräusche erklingen lassen, unter anderem statt des normalen Blinker-Geräuschs. Eingeführt wurde sie per Funk-Update Ende 2018 – eines der vielen Beispiele dafür, dass Tesla für Spaß mit seinen Elektroautos sorgen will, wie von CEO Musk als eines der Ziele ausgegeben.
Dieser Faktor steht auch beim diesjährigen Weihnachtsupdate (beziehungsweise dessen erstem Teil) im Vordergrund. Neben einer neuen Vorheiz-Funktion und veränderter Autopilot-Visualisierung kamen drei weitere Spiele in die Tesla-Auswahl. Hinzu kommt die Funktion Boombox, über die man voreingestellte oder eigene Sound-Dateien über den Außenlautsprecher für Fußgänger-Warnungen bei langsamer Fahrt abspielen kann. Und im erweiterten Emissionstest-Modus lassen sich dafür auch die gespeicherten Darmwind-Geräusche verwenden.
@28delayslater you are the expert, is this toxic behavior?
— Tesla_Adri (@tesla_adri) December 27, 2020
Endlich also können Tesla-Fahrer „grob in die Richtung von Leuten furzen“, wie es Musk Anfang dieses Jahres auf Twitter angekündigt hatte (wobei er für das Verb ein Wind-Emoji verwendete). Und möglicherweise hat der CEO selbst dabei wieder seine zunehmenden Deutschland und Deutsch-Kenntnisse zum Einsatz gebracht. Denn hierzulande wird die Funktion jetzt als „Abgasskandal“ bezeichnet. Das ist natürlich eine Anspielung auf die Probleme, die sich hauptsächlich deutsche Autohersteller mit manipulierten Emissionsmessungen eingehandelt haben.
Musk deutet Lautsprecher-Nachrüstung an
Der Name ist also doppelt treffend. Allerdings können deutsche Tesla-Besitzer den Abgasskandal-Modus vorerst nur im Privaten nutzen. Denn seit Herbst 2019 verbaut Tesla zwar in US-Modellen die dort seitdem vorgeschriebenen Außenlautsprecher für akustische Warnsignale an Fußgänger. In Elektroautos für andere Märkte fehlen sie, wie Neugierige kurz nach dem Update feststellten. Neuere Teslas haben aber zumindest die Kabel-Vorbereitungen dafür, und Musk deutete auf Nachfrage an, eine Nachrüstung werde wohl möglich sein. Also kann Teslas eigener Abgasskandal in Deutschland bald beginnen – er dürfte lustiger werden und weniger schädlich als der einheimische.