Anfang Januar wurde es kalt in den Elektroautos vieler frischer Besitzer von Tesla Model 3 und Model Y. Aus vielen Ländern der Welt meldeten Betroffene, dass die Heizung bei eisigen Temperaturen plötzlich keine warme Luft mehr dagegen lieferte. Manchmal schien ein Software-Update zu helfen, andere waren in Tesla-Werkstätten, wo Sensoren gewechselt wurden. Und jetzt bestätigt eine Service-Meldung von Tesla, dass die Heizungsausfälle an diesen Sensoren lagen – sie sollen bei „bestimmten Model 3 und Model Y“ ausfallen können und ersetzt werden.
Nur Model 3 und Model Y mit Wärmepumpe
Das ist einem Service Bulletin, also einer internen Anweisung an die Werkstätten, von Tesla zu entnehmen, das der Beobachter @greentheonly in dieser Woche auf Twitter veröffentlichte. Damit bestätigt sich auch die Vermutung, dass nur Teslas mit Wärmepumpe von dem Sensor-Problem betroffen sind. Diese Einschränkung steht in dem Bulletin, und als Produktionsjahre werden 2020 und 2021 genannt.
Allerdings lässt sich der Anweisung mit Anleitung nicht entnehmen, ob es dabei um alle Model 3 und Model Y mit Wärmepumpe geht oder nur um einige. Soweit Tesla nicht unterschiedliche Sensor-Versionen verbaut hat, dürften es alle sein. Damit würde der stille Rückruf bei jedem Tesla mit Wärmepumpe vorgenommen, wenn er ohnehin in der Werkstatt ist. Laut dem Bulletin ist das Problem nicht sicherheitsrelevant.
PSA: Tesla changed from "only fix when customer complains" to doing a full wide stealthy recall for the 2020/2021 3/Y.
The A/C sensors are going bad so if you think you have any problems with A/C – you know what to do.
Make an apt or ask Tesla during your service appointment pic.twitter.com/hWs4QP2ydq— green (@greentheonly) March 2, 2021
Das Model Y wurde von Beginn an, also Anfang 2020, mit Wärmepumpen produziert; weil es bislang nur in Nordamerika ausgeliefert wird, gibt es auch keine betroffenen Besitzer in Europa. Auch beim Model 3 aber führte Tesla mit einer Auffrischung im Oktober 2020 die Wärmepumpe ein, zunächst allerdings nicht bei der Variante Standard-Reichweite plus, die bald darauf überraschend erstmals aus der Gigafactory in China nach Europa geliefert wurde. In Europa dürften damit nur relativ wenige Tesla-Besitzer betroffen sein, in den USA aber einschließlich des Model Y, das dort allein in 2020 knapp 80.000-mal verkauft wurde, eine gut sechsstellige Zahl.
Tesla baut nur neue Sensoren ein
Mit der leisen Rückruf-Aktion ist bestätigt, dass nur Teslas mit Wärmepumpe das Heiz-Problem hatten – aber auch, dass es nur indirekt an diesem von CEO Elon Musk gefeierten neuen Bauteil lag, weil dafür wohl andere Sensoren verwendet werden. Neu einbauen will Tesla jetzt zwei Hochdruck-Sensoren mit der Teile-Nummer 1510047-00-B und den Niederdruck-Sensor 1510048-00-B. Der mobile Service kann diese Arbeit von 1,5 Stunden laut dem Bulletin nicht erledigen.