In verschiedenen Foren weltweit klagen Nutzer aktuell über ein wohl neues Problem im Zusammenhang mit neu ausgelieferten Tesla Model 3 sowie Model Y: Die Heizung fällt bei niedrigen Temperaturen und während der Fahrt plötzlich aus. Dabei sei auffällig, dass das Gebläse weiterhin funktioniert, die ausströmende Luft aber kalt bleibt. In einem englischsprachigen Forum wird berichtet, dass es gehäufte Fälle in Europa gebe. In einem deutschen Forum wiederum heißt es, in den USA gebe es unzählige Fälle.
Software oder Sensor-Tausch könnte helfen
Auch im Forum von Tesla selbst ist eine Handvoll Berichte über das Kälte-Problem zu finden. Aus Norwegen und Großbritannien sowie aus der Schweiz meldeten sich europäische Tesla-Fahrer, die Heizungsprobleme mit Model 3 in der Mitte Oktober aufgefrischten Variante Long Range angeben.
Sowohl in deutschsprachigen Foren als auch auf Englisch wird intensiv über die Fehlerquelle spekuliert. Bei einer Sichtung der Beiträge reichten die Vermutungen von technischen Problemen mit einem Sensor über Software-Einschränkungen bis hin zu möglichen Problemen mit der von Tesla erst beim Model Y und dann auch beim Model 3 eingeführten Wärmepumpe. Dabei fällt auf, dass offenbar fast nur Fahrzeuge betroffen sind, die aktuell ausgeliefert wurden und über das neue Feature verfügen. Auch Model Y sind darunter, insbesondere aber meldeten sich Fahrer von Model 3 LR. Allerdings geben auch Besitzer der Performance-Variante an, betroffen zu sein.
In einigen Fällen wird darüber berichtet, dass erste Termine in Tesla-Servicecentern gemacht wurden; dortige Diagnosen sollen auf Probleme im Zusammenhang mit Sensoren für die Wärmepumpe hinweisen. Es gebe zwei Sensoren (PT Sensor, High Pressure, Teilenummer 1510047-00-B, sowie PT Sensor, Low Pressure, Teilenummer: 1510048-00-B), die in einigen Fällen falsche Daten liefern würden, wodurch es zu den Fehlfunktionen komme. Einige Tesla-Fahrer meldeten, dass das Software-Update 2020.44.25 die Probleme gelöst habe, wobei die Service-Center dennoch einen Tausch der Sensoren als notwendig betrachten. Bis Dienstag waren keine Fälle dokumentiert, bei denen die Sensoren gewechselt wurden.
Tesla äußert sich auf Anfrage nicht
Derzeit ist nicht genau abzusehen, welches Ausmaß die berichteten Heizungsprobleme haben. Extrem scheint es allerdings nicht zu sein. Denn manchmal kommt es nach Tesla-Updates zu Software-Problemen – und dann ist darüber im Internet weitaus mehr zu lesen als aktuell über kalte Innenräume. Mit zunehmenden Auslieferungen von Teslas mit Wärmepumpe und weiter sinkenden Temperaturen könnte die Zahl der Fälle noch zunehmen. Gegen die Wärmepumpen-Theorie spricht allerdings, dass auch einzelne Model 3 SR+ betroffen sein sollen, die nicht mit der effizienteren Heizung ausgestattet sind. Eine Anfrage von teslamag.de bei Tesla zu dem Thema blieb zunächst unbeantwortet.