In Kalifornien hat sich am späten Donnerstagabend ein Vorfall ereignet, wie er in Variationen immer wieder für Twitter-Diskussionen sorgt. So war es auch dieses Mal, und sogar CEO Elon Musk schaltete sich kurz ein: Auf einem Highway nahe Los Angeles war ein Tesla mit einer nach Angaben ihres Mannes bewusstlosen Frau am Steuer unterwegs. Nach einer Kollision mit anschließender Weiterfahrt setzte sich ein Polizeiauto vor das Model 3 und bremste es bis zum Stillstand aus. Das Autopilot-System habe vielleicht das Leben der Frau und von anderen gerettet, fand Musk hinterher.
Hubschrauber filmt Tesla-Stoppmanöver
Über den Vorfall berichtete zuerst der TV-Sender ABC7, der auch gleich einen Hubschrauber schickte. Demnach wurde die Polizei vom Ehemann der Frau am Tesla-Steuer alarmiert. Sie sei bewusstlos und das Auto fahre sich selbst, soll er gesagt haben. Vorher habe der Tesla die Begrenzung des rechten Seitenstreifens gerammt. Offenbar war also zum Zeitpunkt des Anrufs das Autopilot-System aktiviert, ob dies bei der Kollision auch schon der Fall war, geht aus dem Bericht nicht hervor.
In dem Hubschrauber-Video ist aber zu sehen, wie das Model 3 von der Polizei recht sanft zum Stehen gebracht wird. Eines von mehreren Einsatz-Fahrzeugen mit Blaulicht setzt sich vor den jetzt auf der linken Spur fahrenden Tesla und beginnt dann zu bremsen. Dieser Trick dürfte in der Tesla-Heimat Kalifornien inzwischen gut bekannt sein und wurde dramatisiert auch schon einmal in einer TV-Serie gezeigt: Wenn das Auto vor ihm immer langsamer wird, bremst auch der Tesla-Assistent bis zum Stillstand ab.
Das klappt auch bei dem Model 3, das jetzt von der Polizei gestoppt wurde. Wohl zur Sicherheit rangiert der Fahrer des Wagens anschließend noch etwas und stellt sich schräg über beide Spuren, bevor er sich der Tesla-Fahrerin zuwendet. Sie wurde laut dem ABC7-Bericht in Gewahrsam genommen und später des Fahrens unter dem Einfluss berauschender Substanzen beschuldigt.
Autopilot-System als Lebensretter?
Verletzt wurde bei dem Geschehen offenbar niemand, und ein Twitter-Beobachter, der seine Nähe zu Tesla schon im Namen trägt, erklärte, der Autopilot habe der Frau das Leben gerettet. Ebenfalls glimpflich war vor kurzem ein ähnlicher Fall in Norwegen ausgegangen. Dort wurde ein Model S mit schlafendem Fahrer gefilmt, das zunächst ein Stück auf der Autobahn fuhr und dann in einem Tunnel mit eingeschaltetem Warnblinker – also ohne Eingreifen der Polizei – stehen blieb. Manche sahen darin ein Zeichen für die Vorteile von Teslas Fahrhelfer für die Verkehrssicherheit, andere das Gegenteil, weil er berauschtes Fahren erleichtere und dazu einlade.
Exactly
— Elon Musk (@elonmusk) September 18, 2021
Ähnlich uneins war sich Twitter auch über den aktuellen Fall – aber dieses Mal gab Tesla-CEO Musk selbst eine Bewertung dazu ab. Wohl nicht weiter überraschend wählte er die positive Interpretation von @ray4tesla und anderen. Mit einem kurzen „exactly“ stimmte er der Aussage zu, nicht nur die bewusstlose Frau, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer wären ohne das Autopilot-System womöglich getötet worden.