Im Vorfeld interessierte sich CEO Elon Musk auf Twitter auffällig für Kryptowährungen, und Anfang Februar wurde dann auch der Grund dafür klar: Tesla hatte im neuen Jahr Bitcoin im Wert von 1,5 Milliarden Dollar gekauft. Obwohl der Kaufpreis nur etwa ein Zehntel der mittlerweile riesigen Bar-Reserven bei Tesla ausmachte, sorgte die Entscheidung für Aufregung, zumal das Unternehmen wenig später auch Bitcoin-Zahlungen akzeptierte (s. Bildschirm-Foto oben). Manche Fans und Aktionäre aber störten sich daran, und auch Musk selbst erklärte bald darauf den hohen Energie-Verbrauch zum Problem. Trotzdem hielt er am Großteil der Tesla-Bitcoin fest – und das hat sich bislang sehr ausgezahlt.
Mehr als 1 Mrd. Dollar Bitcoin-Gewinn
Denn laut einem Bericht des Bitcoin Magazine befinden sich nach einem Teilverkauf von etwa 10 Prozent (mit Gewinn) im zweiten Quartal aktuell immer noch rund 42.902 Einheiten der Kryptowährung im Tesla-Besitz. Bei einem Kurs von inzwischen wieder gut 60.000 Dollar pro Bitcoin macht das insgesamt rund 2,5 Milliarden Dollar.
Die verbleibende Tesla-Position hätte ihren Wert also innerhalb von weniger als einem halben Jahr nahezu verdoppelt. Hinzu kommt der Gewinn aus den Verkäufen im zweiten Quartal, der laut Bitcoin Magazine 128 Millionen Dollar betrug. Dem stand aber eine kleine Wertberichtigung gegenüber, denn immaterielle Vermögenswerte wie Bitcoin müssen in den USA zum niedrigsten Wert bilanziert werden, den sie im jeweils abgelaufenen Zeitraum erreichten. Und in Q2 2021 tauchte der Bitcoin-Kurs, nachdem er auch durch den Tesla-Schub zuvor auf einen neuen Rekord oberhalb von 60.000 Dollar gestiegen war, zwischendurch um bis zu 50 Prozent ab.
Doch ähnlich wie ab diesem Mai die Tesla-Aktie fand nach weiteren Verlusten bis Mitte Juli auch Bitcoin einen Boden und fing dann wieder an zu steigen. Dazu dürfte auch CEO Musk beigetragen haben, der nach seinen zwischendurch kritischen Äußerungen erklärte, er selbst sei Anhänger und Besitzer von Kryptowährungen. Außerdem kündigte er an, bei Tesla wohl bald wieder Bitcoin akzeptieren zu wollen. Im Juni hatte er dafür einen Anteil von mindestens 50 Prozent erneuerbarer Energie beim Mining der Währung verlangt, und der rücke näher, sagte Musk.
Plus für Tesla erst nach dem Verkauf
Nach Berechnungen des Bitcoin Magazine entspricht der bisherige Gewinn von Tesla damit ungefähr dem mit dem Verkauf seiner 201.250 Elektroautos im zweiten Quartal. In den Geschäftszahlen für Q3, die nach dem bereits gemeldeten neuen Ausliefer-Rekord von Tesla in der kommenden Woche anstehen, dürfte sich das aber nicht niederschlagen. Denn derartige Gewinne dürfen erst verbucht werden, wenn sie realisiert wurden, also nach einem Verkauf. Tatsächlich könnte das lukrative Bitcoin-Investment wegen des tiefen Tauchers im Juli das Tesla-Ergebnis im dritten Quartal rechnerisch sogar drücken.