Elektroautos sind gefragt – und das wahrscheinlich noch stärker, als die Zulassungszahlen verraten, denn in die können nur so viele Fahrzeuge einfließen, wie vorher produziert wurden, und damit kommen manche Hersteller einfach nicht hinterher. Das zeigt sich allem Anschein nach nicht nur bei Tesla, sondern zum Beispiel auch bei Volkswagen: Für 2020 legte das Unternehmen sein vergleichsweise bescheidenes Elektroauto e-Up (s. Foto) neu auf – und zusammen mit einer erhöhten Kaufprämie in Deutschland kam es so gut an, dass es schon ab September nicht mehr bestellt werden konnte. Seitdem arbeitet Volkswagen den Rückstau ab. 2021 reichte das immerhin noch für Platz 2 aller Elektroauto-Neuzulassungen hinter dem Tesla Model 3. Und jetzt soll der e-Up offenbar doch noch einmal zurückkommen.
VW kündigt Rückkehr von e-Up an
Das berichtete am Freitag die reine Elektroauto-Vermietung nextmove in ihren YouTube-Nachrichten. Schon vorher hatte sie gelegentlich Tipps aus VW-Kreisen bekommen, etwa dass Ende 2021 zweimal kurzfristig mehrere hundert e-Up verfügbar wurden. Insgesamt kam das kleine VW-Elektroauto in 2021 noch auf 30.797 deutsche Neuzulassungen. Damit übertraf es sowohl den den neueren ID.3 aus dem eigenen Haus als auch den Vorjahressieger Renault Zoe. Nur das Tesla Model 3 mit 35.262 Stück wurde im vergangenen Jahr noch häufiger zugelassen.
Beim größten Teil der Neuzulassungen des e-Up in 2021 dürfte es sich noch um Fahrzeuge gehandelt haben, die vor September 2020 bestellt wurden. Denn damals verhängte Volkswagen wegen endlos werdender Lieferzeiten einen Bestellstopp dafür. Nach gut einem Jahr bedeutete das zum Beispiel für den ADAC, dass das erfolgreiche Klein-Elektroauto nie wieder in das VW-Programm zurückkehren würden. Doch laut dem nextmove-Bericht steht genau dieses „Comeback des Jahres“ jetzt an.
Das habe Volkswagen am Freitag in einer internen Mitteilung an seine Händler angekündigt, berichtete der nextmove-Geschäftsführer und -Moderator Stefan Moeller. Ein Ausschnitt daraus ist in dem Beitrag zu sehen. In Kürze werde der e-Up wieder zu bestellen sein, heißt es darin, und zwar wohl ausschließlich in einer als „Style Plus“ bezeichneten Ausstattung unter anderem mit CCS-Ladebuchse. Der Listenpreis dafür beträgt laut nextmove rund 26.500 Euro, ist also merklich höher als die 22.420 Euro, die der ADAC Ende 2021 für den e-Up Style nannte. Davon kann man aber in Deutschland noch insgesamt 9570 Euro Umweltbonus von Hersteller und Staat abziehen, sodass die VW-Neuauflage letztlich nur rund 17.000 Euro kostet.
Extra-Paket macht Elektroauto lukrativer
Der billigste Up mit Verbrenner kostet derzeit laut VW-Konfigurator gut 14.000 Euro, Style-Versionen beginnen ab gut 15.000 Euro. Mit der Elektroauto-Version als Style Plus landet man nach Abzug der deutschen Subvention sogar leicht oberhalb des Up R-Line als der teuersten Verbrenner-Variante mit Ausnahme des VW Up GTI für knapp 20.000 Euro. Wenn die von nextmove gezeigte Händler-Mitteilung authentisch ist, wird in dem Konfigurator auch das up-Elektroauto bald wieder zu finden sein. Und mit den obligatorischen Extras könnte VW dafür gesorgt haben, dass sich Produktion und Verkauf jetzt besser rechnen, sodass es dieses Mal vielleicht länger dort zu finden sein wird.