Dass der reichste Mensch der Welt oft nach seinen Empfehlungen für Geldanlage gefragt wird, versteht sich fast von selbst. Bei Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk ist es jedenfalls so, wie er am Sonntag auf Twitter mitteilte – und er ließ bei dieser Gelegenheit auch gleich wissen, wie seine Börsen-Tipps aussehen. Fast könnte man meinen, dass ähnliche Überlegungen Teil der Erklärung für seinen Twitter-Kauf sind – und Musks Mutter ließ wissen, dass ihr Sohn schon früh einen guten Finanzriecher hatte.
Tesla-Chef mit Börsen-Tipps auf Twitter
Von der Zeitschrift Forbes wird das Echtzeit-Vermögen von Musk derzeit mit knapp 250 Milliarden Dollar beziffert. Größtenteils besteht es aus Aktien von Tesla und Anteilen an dem nicht börsennotierten Unternehmen SpaceX. Im April hat er ein Übernahme-Angebot für Twitter für 44 Milliarden Dollar vorgelegt, das er zu großen Teilen mit Krediten auf Tesla-Aktien finanzieren will. Außerdem verkaufte Musk vergangene Woche rund 9,5 Millionen seiner Tesla-Anteile für gut 8 Milliarden Dollar, wohl ebenfalls zur Twitter-Finanzierung.
Damit könnte man könnte sagen, dass der Tesla-Chef sein Vermögen diversifiziert, von dem Tesla bislang den weit überwiegenden Teil ausmacht. Und ungefähr das Gleiche rät er auch anderen Leuten. „Kauf Aktien von Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, an die *du* glaubst“, beantwortete er die selbst gestellte Frage. Er schrieb also im Plural und riet nicht etwa dazu, alles in Tesla zu stecken, wie es manche seiner überzeugten Anhänger machen (auch wenn man mit konsequenten Tesla-Investitionen in der Vergangenheit reich werden konnte).
Since I’ve been asked a lot:
Buy stock in several companies that make products & services that *you* believe in.
Only sell if you think their products & services are trending worse. Don’t panic when the market does.
This will serve you well in the long-term.
— Elon Musk (@elonmusk) May 1, 2022
An der Börse muss man aber nicht nur einsteigen, sondern auch irgendwann verkaufen (außer man lebt von Dividenden). Auch für dieses Timing hatte Musk am Sonntag eine Empfehlung: „Nur verkaufen, wenn die Produkte und Dienstleistungen einen Trend zur Verschlechterung zeigen. Nicht von Panik am Markt anstecken lassen“, schrieb er. Nachdem er selbst gerade für 8 Milliarden Dollar Aktien verkauft hat, wirft das natürlich die Frage auf, ob der CEO eine solche Tendenz bei Tesla selbst sieht. Aber er hat immer noch den größten Einzelanteil an dem Unternehmen und kann ihn mit der Ausübung von Optionen wieder erhöhen.
Musk-Mutter berichtet von frühen Gewinnen
Auf die Börsen-Tipps des Tesla-Chef reagierte am Sonntag auch seine Mutter Maye Musk. Im Alter von 14 Jahren habe er sie gebeten, Aktien eines Unternehmens zu kaufen, von dem er überzeugt war (den Namen nannte sie trotz Nachfragen nicht), berichtete sie. Der Broker habe davor gewarnt, also habe sie nur für umgerechnet 1000 Dollar gekauft. Daraus seien dann schnell 3000 Dollar geworden, und in Panik habe sie verkauft. Elon Musk sei damit nicht glücklich gewesen. Denn erstens sei der Kurs der Aktie danach weiter gestiegen und zweitens habe sie den Gewinn unter allen drei Kindern aufgeteilt. Die Frage von Maye Musk, wer damals richtig gelegen habe, beantwortete ihr berühmter Sohn nicht.