Kurz nachdem CEO Elon Musk Anfang Juni laut einem Bericht in einer internen E-Mail an die Führung eine Streichung von 10 Prozent aller Stellen bei Tesla angekündigt hatte, begrenzte er das in einer weiteren E-Mail auf den „salaried headcount“, also Angestellte in Büro-Bereichen. Jobs in der Produktion dagegen seien sicher, erklärte er, und die Zahl der nach Stunden Beschäftigten bei Tesla werde insgesamt sogar zunehmen. Das heißt allerdings offenbar nicht, dass Tesla alle diese Mitarbeiter behalten möchte: Ungefähr 200 im Autopilot-Team sollen jetzt entlassen worden sein.
Tesla gibt externen Standort auf
Darüber berichtete am Mittwoch die Nachrichten-Agentur Reuters, der schon die erste Musk-Mail mit der breiten Ankündigung zugespielt worden war. Ein Tesla-Büro im kalifornischen San Mateo sei geschlossen worden, heißt es in dem neuen Bericht unter Berufung auf Betroffene. Ungefähr 200 Beschäftigte, die dort am Autopilot-System arbeiteten, müssten gehen. Zunächst sei geplant gewesen, dass sie nach und nach in ein Büro in Palo Alto umziehen, am Dienstag aber sei der Großteil des Teams in San Mateo stattdessen entlassen worden.
Diese Angaben bestätigte auf LinkedIn Caeser Rosas, der laut seinem Profil Data Annotation Specialist bei Tesla ist. Ihm selbst und den meisten anderen Beschäftigten in San Mateo sei gekündigt worden, schrieb er. Laut Reuters beschäftigte sich das Team dort hauptsächlich mit Daten-Labelling für das Autopilot-System, also der Auswertung und Kennzeichnung von Bild-Material. Die meisten jetzt entlassenen Mitglieder seien nach Stunden bezahlt worden. Insgesamt soll das Team aus 350 Personen bestanden haben, von denen einige zuvor umgesiedelt worden seien.
Autopilot-Team in New York vergrößert?
In einem Interview Ende Mai bezifferte CEO Musk die Zahl der menschlichen „Labeller“ bei Tesla auf etwa 1500. Mit Computer-Hilfe könne deren Produktivität um den Faktor 1000 gesteigert werden, mindestens aber auf das Hundertfache, erklärte er. Insofern könnten die Entlassungen in dem externen Team von Autopilot-Helfern schlicht mit weniger Bedarf zu tun haben, der sich durch Fortschritte beim automatischen Daten-Kennzeichnen ergeben hat. Laut einem Bericht von Bloomberg hat Tesla allerdings zuletzt sein Team für diese Aufgabe in seiner Gigafactory im Bundesstaat New York zuletzt vergrößert. Dort werde pro Stunde weniger bezahlt als in Kalifornien.