Die Mission von Tesla ist bekanntlich, die Welt möglichst schnell auf nachhaltigen Transport und saubere Energie umzustellen, und das hohe Tempo dort zeigt, wie dringlich CEO Elon Musk dieses Vorhaben ist. Mit SpaceX arbeitet er gleichzeitig an einer Art Versicherung: Das Weltraum-Unternehmen soll die Menschheit auf ferne Planeten bringen, damit sie im Zweifelsfall jenseits der Erde weiterexistieren kann. Seit einiger Zeit warnt Musk allerdings zusätzlich vor dem Risiko einer Unterbevölkerung der Welt. Und wie er jetzt sagte, hält er es sogar für gefährlicher als die globale Erwärmung.
Musk-Kinder mit Ex-Freundin und Managerin
Dass er nicht nur aus privaten Gründen viele Kinder hat, machte Musk schon vor etwa drei Jahren deutlich. Damals erklärte er bei einer KI-Konferenz in China, das größte Problem für die Welt werde in 20 Jahren ein Einbruch der Bevölkerung sein. Damit steht er nicht völlig allein, ist aber in der Minderheit. Die UN zum Beispiel sagten in einem Bericht in diesem Juli voraus, dass die Weltbevölkerung noch bis 2080 zunehmen und bis 2100 stabil bei 10,4 Milliarden bleiben werde.
Solcher Prognosen ungeachtet hat der Tesla- und SpaceX-Chef zuletzt häufiger erwähnt, dass er zu wenige Geburten für ein gravierendes Problem hält. Mit seiner damaligen Partnerin Grimes bekam er im Mai 2020 ein erstes Kind. Insgesamt war es sein siebtes, von denen aber eines kurz nach der Geburt verstorben ist. Weniger öffentlich kam seitdem noch ein weiteres Kind mit Grimes zur Welt, und indirekt bestätigte Musk im Juli auch Zwillinge mit einer früheren Tesla- und heutigen Neuralink-Managerin.
Population collapse due to low birth rates is a much bigger risk to civilization than global warming
— Elon Musk (@elonmusk) August 26, 2022
Er tue sein Bestes, um gegen die Unterbevölkerungskrise anzukämpfen, schrieb Musk zu Berichten über die Zwillingsgeburt, was eine Art Bestätigung für seine neue doppelte Vaterschaft war. Und vergangene Woche verschärfte er bei seinen Warnungen vor zukünftig zu wenig Menschen den Ton: Ein Zusammenbruch der Bevölkerung aufgrund zu niedriger Geburtenraten sei „ein viel größeres Risiko als globale Erwärmung“, erklärte der Tesla-Chef am Freitag ohne erkennbaren Anlass auf Twitter. Man solle sich das gut merken, riet er in einer weiteren Nachricht.
Nachwuchs-Förderung bei Tesla und SpaceX
Streng genommen müsste Musk nach diesem Prioritäten-Wechsel die Arbeit bei Tesla und SpaceX vielleicht ruhen lassen und alles dafür tun, das drängendere Problem in den Griff zu bekommen. Eher scheint er sich diese Mission aber zusätzlich zu den bisherigen vorgenommen zu haben. Schließlich arbeitet er seit einiger Zeit bereits parallel mit seinem Tunnel-Unternehmen Boring an dem vergleichsweise bescheidenen Vorhaben, Stau-Probleme zu lösen, und bei seiner (inzwischen fraglichen) Twitter-Übernahme ging es ihm um Bewahrung der Meinungsfreiheit. Tatsächlich kündigte Musk im Juli an, Nachwuchs-Förderung in Form von deutlich höheren Leistungen für Eltern in seinen Unternehmen einzuführen. Details dazu wollte er im August nennen. Drei Tage bleiben also noch, um den drastischen Worten rechtzeitig Taten folgen zu lassen.