Tesla hat gestern nach Marktschluss den Quartalsbericht für das erste Quartal 2016 veröffentlicht. Wie immer wollen wir die Ergebnisse hier zusammentragen. Dieses Mal werden wir jedoch das Ganze in Stichpunkte zusammenfassen, da wir denken, dass so mehr Übersicht geschaffen ist, als den ganzen Bericht zu übersetzen. Anregungen und Kritik können gerne in den Kommentaren hinterlassen werden.
- Zeitplan für die Produktion des Model 3 Ende 2017 weiterhin im Visier
- Statt 500.000 Fahrzeuge pro Jahr ab 2020 zu produzieren, wird man diesen Plan auf 2018 vorschieben
- Die Produktionskapazität muss über die nächsten Jahre verfünffacht werden, was zusätzliche Investitionen benötigen wird
- Erste Zellproduktion in der Gigafactory für das 4. Quartal 2016 angestrebt
- Model S Nettoauftragswert stieg um 45 Prozent an im Vergleich zum Vorjahr
- Model S Nachfrage stiegt stärker an als im Vorjahr (u.a. erhöhte Nachfrage in Nordamerika, Europa und 160 Prozent höhere Nachfrage in Asien)
- Model S Nachfrage und Model X Reservierungen machen das Ziel 80.000-90.000 Fahrzeuge in 2016 abzusetzen realistisch
- Die Nachfrage nach Model S und X wurde gar vor der Modellpflege erreicht und bevor das Model X in Niederlassungen zu sehen war
- Mit der Modellpflege wurden im Model S fast 300 Autoteile verändert
- Model X wird bis Ende des Jahres in allen US-Niederlassungen zu sehen sein
- Weiterhin im Plan 70 neue Niederlassungen und Service-Center in 2016 zu eröffnen (dann an 300 Standorten weltweit verfügbar)
- In Q1 wurden 29 neue Supercharger-Standorte und 311 Destination-Charger in Betrieb genommen
- Insgesamt verfügt man nun über 615 Supercharger-Standorten und 2.200 Destination-Charger-Standorten mit 3.300 respektive 3.700 Stationen
- Tesla Energy hat in Q1 25 MWh an Energiespeicher abgesetzt (in Nordamerika, Europa, Asien und Afrika)
- Es wurden 2.500 Powerwalls und fast 100 Powerpacks ausgeliefert
- In Q1 2016 wurden 15.510 Fahrzeuge produziert, 10 Prozent mehr als Q4 2015
- 12.851 Model S wurden im 1. Quartal gefertigt, was den Plänen entsprach
- 2.659 Model X wurden im 1. Quartal gefertigt, was unter den Erwartungen lag
- Durch Hochfahren der Produktion will man in den letzten beiden Quartalen insgesamt 50.000 Fahrzeuge absetzen
Wirtschaftliche Kennzahlen, in Klammern die Ergebnisse nach amerikanischem Rechnungslegungsstandard US-GAAP:
- Zum ersten Mal in drei Jahren konnten die Ausgaben für operative Tätigkeiten um 3 Prozent gesenkt werden (jedoch nicht nach US-GAAP)
- Ausgaben für operative Tätigkeiten betrugen 417 Millionen US-Dollar (501 Millionen US-Dollar GAAP, inkl. Aktien-Kompensation in Höhe von 83 Millionen US-Dollar GAAP)
- Investitionskosten wurden im 1. Quartal im Vergleich zu Q4 2015 um 47 Prozent auf 217 Millionen US-Dollar gesenkt
- Liquide Mittel sind auf 1,44 Milliarden US-Dollar gestiegen, u.a. durch 430 Millionen US-Dollar aus Krediten
- Liquide Mittel enthalten keine Einnahmen aus Reservierungen zum Model 3
- Einnahmen durch Fahrzeuge, die sich Ende des Quartals noch im Transfer befanden und durch die Reservierungsanzahlungen zum Model 3 konnten 350 Millionen US-Dollar an Kreditgeber zurückgezahlt werden
- Auszahlungen für operative Tätigkeiten betrugen nach GAAP 250 Millionen US-Dollar
- Einzahlungen durch die Leasing-Bank nach GAAP betrugen 242 Millionen US-Dollar (Auszahlungen/Einzahlungen somit fast an der Gewinnschwelle)
- Einnahmen in Q1 2016 betrugen 1,6 Milliarden US-Dollar (1,15 Milliarden US-Dollar GAAP), 45 Prozent höher als im Vorjahr
- Bruttomarge lag bei 21,7 Prozent bzw. 22 Prozent nach US-GAAP
- Einnahmen aus Automobilverkäufen betrugen 1,48 Milliarden US-Dollar (1,03 Milliarden US-Dollar GAAP aus Automobilverkäufen, zusätzlich 455 Millionen US-Dollar aus Leasingverträgen durch Drittanbieter und Fahrzeugen, die man mit garantierten Rückkaufswert verkauft hat
- Insgesamt hat man 14.810 Fahrzeuge ausgeliefert, also 10 weniger als zuvor angekündigt
- Model S Durchschnittspreis ist um 1,4 Prozent angestiegen (durch Preisanstiege und neue Optionen), obwohl zunehmend die günstigeren Varianten bevorzugt werden
- Durchschnittspreise beim Model X waren 30 Prozent höher als beim Model S
- Tesla selbst hat 1.405 Fahrzeuge via Leasing verkauft (Gesamtwert 149 Millionen US-Dollar)
- 57 Millionen US-Dollar hat man durch „Zero Emissions“-Punkten verdient
- Bruttomarge aus den Automobilverkäufen allein betrug 20 Prozent bzw. 19,6 Prozent nach GAAP
- Die Bruttomarge aus Automobilverkäufen ist im Vergleich zu Q4 2015 auf 90 Prozent gesunken, da mehr Model X abgesetzt wurden, welche zur aktuellen Zeit eine niedrigere Marge haben (Produktion noch nicht vollständig hochgefahren)
- Einnahmen aus Service und weiteren Leistungen betrugen 121 Millionen US-Dollar, 161 Prozent höher als im Jahr zuvor (durch mehr Gebrauchtwagenverkäufe)
- Q1 Verlust lag bei 75 Millionen US-Dollar (282 Millionen US-Dollar GAAP), 0,57 US-Dollar pro Aktie (2,13 pro Aktie GAAP)
Ausblick auf das nächste Quartal und das gesamte Jahr
- In Q2 möchte man circa 20.000 Fahrzeuge produzieren, was einer Steigerung von fast 30 Prozent entsprechen würde
- Man will so viele von den Fahrzeugen wie möglich im gleichen Quartal ausliefern, der Rest in Q3
- Da sich viele Fahrzeuge am Ende des 1. Quartals auf dem Weg nach Europa und Asien befanden, erwartet man 17.000 Fahrzeuge in Q2 auszuliefern
- Am Ende des 2. Quartals möchte man die Produktionsrate von 2.000 Fahrzeugen pro Woche erreicht haben, wodurch die restlichen Quartale profitieren werden
- Die Bruttomarge aus den Automobilverkäufen sollte demnächst wieder ansteigen, da man die Kosten des Model S reduzieren und die Fertigung des Model X vorantreiben wird
- Die Bruttomarge des Model S soll bis Ende des Jahres 30 Prozent betragen, die des Model X 25 Prozent
- Eine noch höhere Bruttomarge beim Model X wird für 2017 angestrebt
- Ausgaben für operative Tätigkeiten dürften in Q2 leicht ansteigen, da man die Infrastruktur erweitern möchte
- Gegen Ende 2016 dürften die Ausgaben für operative Tätigkeiten weiter ansteigen, da man die Entwicklung des Model 3 beschleunigen wird
- Für das gesamte Jahr sollten die Ausgaben für operative Tätigkeiten um 20 bis 25 Prozent ansteigen
- Die Investitionen für 2016 dürften 50 Prozent höher sein, als vorher angenommen (Angenommen: 1,5 Milliarden US-Dollar), da man die Produktionsrate von 500.000 Fahrzeugen pro Jahr ganze zwei Jahre vorher realisieren will
- Diese Investitionen werden es Tesla schwer machen einen positiven Cashflow zu generieren, doch nach der Nachfrage zum Model 3 zu urteilen, ist das auf lange Sicht die richtige Entscheidung für Tesla