Bild: Strategy Analystics
Um zu Tesla aufzuschließen, braucht es mehr als Akkus und elektrische Antriebe, denn nicht nur dadurch zeichnen sich seine Fahrzeuge aus, sondern auch durch die elegante Software-Integration einschließlich regelmäßiger Updates per Funk. Und während reine Elektroautos auf speziell dafür entwickelten Plattformen jetzt in zunehmender Zahl auf den Markt kommen, klafft bei solchen Software-Funktionen weiter eine Lücke zu Tesla. Laut einer aktuellen Umfrage unter Managern bei Auto-Herstellern und -Zulieferern sowie Software- und Chip-Anbietern bestehen zudem Zweifel daran, dass die Branche in den nächsten fünf Jahren richtig nachziehen kann – dabei sieht sie insbesondere die Fähigkeit zu Funk-Updates als entscheidend für die Zukunft an.
98 Prozent wollen Updates wie bei Tesla
Volle 98 Prozent der insgesamt 252 Teilnehmenden an der Umfrage der Beratungsfirma Strategy Analytics zusammen mit Aurora Labs stimmten der Aussage zu, dass OTA-Updates (over the air, also per Funk) nicht nur für Fehler-Korrekturen wichtig seien, sondern auch eine Chance für Auto-Hersteller, während der Nutzung ihrer Fahrzeuge Innovationen voranzutreiben. 51 Prozent stellten sich sogar sehr deutlich hinter die Aussage – und ein Teilnehmer behauptete, er sei Tesla-CEO Elon Musk persönlich.
Das würde zumindest passen, denn von Tesla kennt man das schon – häufige Updates bringen sowohl Korrekturen als auch neue oder verbesserte Funktionen einschließlich mehr Reichweite. Doch mit seiner internen Software-Entwicklung sei der Elektroauto-Pionier offensichtlich noch „ein Ausreißer“ in der Branche, heißt es im Text zu den Umfrage-Ergebnissen.
Denn nur ein Drittel der Teilnehmenden ging davon aus, dass Volumen-Autohersteller im Jahr 2025 mehr als 25 Prozent ihrer Software selbst entwickeln würden; die Mehrheit erwartete zwischen 5 Prozent und 25 Prozent Eigenanteil. Laut den Antworten zu einer weiteren Frage glauben zudem 52 Prozent, dass heute 25-50 verschiedene Partner Software für Premium-Fahrzeuge von Nicht-Startups beisteuern. Und die Befragten zeigten sich nicht sehr überzeugt, dass Autohersteller bis 2025 über ausreichend interne Software-Kompetenz für die Entwicklung moderner Elektronik-Architekturen verfügen werden: Etwa gleich viele gaben an, „sehr“ oder „gar nicht“ daran zu glauben, mit 51 Prozent wählten die meisten die Option „einigermaßen“.
„Dinosaurier“ zweifeln an Software-Trend
Dabei herrschte auch beim Thema der internen Software-Entwicklung allgemein große Einigkeit darüber, dass sie im Lauf der Zeit an Bedeutung gewinnen wird: 76 Prozent stimmten dieser Aussage zu, sehen Tesla also als das Vorbild. Unter den 24 Prozent, die der Aussage nicht zustimmten, befanden sich laut Strategy Analystics überproportional viele Personen, die von sich sagten, schon seit mehr als 30 Jahre in der Auto-Branche zu arbeiten. Dabei müsse es sich entweder um eine Gruppe von „Dinosauriern“ handeln – oder aber die erfahrenen Profis wollten darauf hinweisen, dass Wünsche und Pläne nicht unbedingt ausreichen, um ein Ziel auch wirklich zu erreichen.