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Aktionär-Vorschlag: Tesla soll pro gebautem Elektroauto 50 Dollar für Werbung ausgeben

Tesla-Produktion

Bild: Tesla-Produktion in Fremont (Archivbild Tesla)

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Tesla hat den Termin für seine nächste Hauptversammlung bekannt gegeben – sie findet am 7. Juli nachmittags wie gewohnt im Computer History Museum in Mountain View statt und wird auch im Internet übertragen. Parallel zu dieser Information veröffentlichte Tesla jetzt Anträge, über die bei dem Treffen abgestimmt werden soll. In einem davon fordert ein Privatanleger, künftig pro produziertem Elektroauto 50 Dollar für klassische Werbung auszugeben. CEO Elon Musk war bislang gegen solche Aktivitäten – und in einer Stellungnahme der Tesla-Führung wird auch von dem aktuellen Antrag abgeraten.

Tesla-Board will selbst entscheiden

Anzeigen von Tesla könnten unter anderem dazu beitragen, die Bekanntheit der Marke und ihrer Elektroautos zu steigern und ein Gegengewicht zum Streuen von Zweifeln und Unsicherheit durch Gegner sowie Fehlinformationen zu schaffen, begründet der kalifornische Aktionär, der nach eigenen Angaben 850 Tesla-Aktien besitzt, seinen Vorschlag. Milliarden Verbraucher wüssten noch gar nicht, was Tesla ist, sodass Werbung nie nötiger oder wichtiger gewesen sei als heute.

Nur 50 Dollar pro Auto würden bei 500.000 Teslas pro Jahr (das offizielle Mindest-Ziel für 2020) auf 25 Millionen Werbeausgaben hinauslaufen, also keinen sehr hohen Betrag, und nur etwa ein Promille des durchschnittlichen Verkaufspreises ausmachen. Dennoch stellte sich das Tesla-Board, in dem auch CEO Musk vertreten ist, in einer Stellungnahme klar gegen den Antrag: Er sei nicht im besten Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre. Anleger-Anregungen seien zwar willkommen, aber das erfahrene Management sei besser in der Lage, das Tagesgeschäft von Tesla „einschließlich Praktiken und Ausgaben für Verkauf und Marketing“ zu steuern.

Weiter verweist das Board darauf, dass Tesla „ohne traditionelle Werbung und zu relativ niedrigen Marketing-Kosten“ im Jahr 2019 die Rekordzahl von 376.656 Elektroautos ausgeliefert und vom Model 3 in den USA mehr verkauft zu haben, als BMW mit der 3er Reihe, Mercedes mit der C-Klasse, Audi mit dem A4 und Lexus mit dem IS zusammen. „Objektive Faktoren“ würden belegen, dass Tesla und seine Produkte auch ohne bezahlte Werbung bekannt seien und bekannter würden.

Keine Tesla-Werbung, aber Marketing

Tatsächlich verlässt sich Tesla weitestgehend auf seine Produkte und seinen so mitteilungsfreudigen wie meinungsstarken CEO, um im Gespräch zu bleiben – und neuerdings verstärkt auch auf Musks Raketen-Firma SpaceX, die zum Beispiel soeben Astronauten in einem Tesla Model X zum weltweit live übertragenen (dann aber abgebrochenen) Start befördert hat.

Zuletzt bei der Hauptversammlung 2019 hatte Musk gesagt, Tesla brauche schlicht keine Werbung, schloss sie aber nicht für alle Zeiten aus. Und ein wenig scheint sich das tatsächlich schon gerändert zu haben. So sagte in diesem März ein YouTuber bei einem Test des neuen Track-Modus im Model 3, er arbeite an diesem Tag „für Tesla“. Und Anfang Mai stellte eine bekannte chinesische Influencerin Tesla-Elektroautos auf einer Shopping-Plattform vor, was sie nicht kostenlos getan haben dürfte. Und dass Tesla für Marketing anders als für klassische Anzeigen und Spots inzwischen Geld ausgibt, wenn auch nicht viel, hat das Board ja in seiner Antwort auf den Antrag bestätigt.

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