Bald sind es nur noch zehn Tage, bis zum ersten Mal seit dem Ende des Space Shuttle im Jahr 2011 wieder ein amerikanisches Raumschiff von amerikanischem Boden mit amerikanischen Astronauten an Bord in Richtung der Internationalen Raumstation (ISS) abheben wird: Ende Mai soll eine Rakete von SpaceX zwei Nasa-Astronauten sicher in den Weltraum und bald wieder zurück bringen. Bei den Vorbereitungen zeigen sich erste Früchte der zunehmenden Zusammenarbeit zwischen SpaceX und dem ebenfalls von Elon Musk geführten Elektroauto-Hersteller Tesla: Die Nasa präsentierte jetzt das Tesla Model X, mit dem ihre Astronauten noch auf der Erde den Weg zum Startplatz zurücklegen sollen.
Tesla-Fotos vom Nasa-Chef
Dass Robert Behnken und Douglas Hurley Tesla fahren würden, bevor sie mit SpaceX fliegen, war im Vorfeld wegen der engen Verwandtschaft beider Unternehmen schon vermutet worden, im Januar gab es eine erste Foto-Bestätigung dafür von einem der Astronauten selbst: Es zeigte ihn und seinen Kollegen in weißen Raumanzügen vor einem ebenfalls weißen Tesla Model X mit geöffneter Flügeltür. Damals sagte ein Nasa-Sprecher, an so etwas müsse man sich wohl gewöhnen, wenn man mit einem kommerziellen Unternehmen arbeite.
Und die Gewöhnung scheint schnell gegangen zu sein. „Schaut euch das Model X an, das @AstroBehnken und @Astro_Doug zum Startplatz für die Mission Demo-2 bringen wird“, schrieb der Nasa-Chef Jim Bridenstine am Mittwoch auf Twitter; jeder werde die Tesla-News lieben. Dazu veröffentlichte er vier Fotos des Model X mit Nasa-Logos auf Türen sowie Front- und Heckscheibe vor Nasa- und SpaceX-Gebäuden. Die Logos auf den Scheiben sind in derselben wurmartigen Schrift gehalten, die auch schon die Falcon-9-Rakete von SpaceX ziert, mit der es bald losgehen soll.
Die beiden Astronauten werden dabei in einer Dragon-Kapsel an der Spitze der Rakete sitzen, die vorher ein umfangreiches Test-Programm absolviert hat. Der Start ist für den 27. Mai nachmittags in Florida geplant. Und die Tesla-Fahrt zur Rampe zeigt nur einen symbolträchtigen Ausschnitt der Zusammenarbeit zwischen den beiden Musk-Unternehmen, die in diesem Jahr auch sonst schon intensiver wurde, wie eine Tesla-Börsenmeldung Ende April zeigte. Unter anderem sollen in Zukunft superstarke „plaid“-Elektromotoren von Tesla die Steuerklappen von SpaceX-Raketen bewegen.