Trotz eines Rekordes bei den Elektroauto-Auslieferungen im vierten Quartal 2024 hat Tesla die Konsens-Erwartung von Analysten für die Geschäftszahlen in dem Zeitraum nicht erfüllt. Der bereinigte Gewinn pro Aktie war mit 73 Cent etwas höher als vor einem Jahr, geht aus dem am Mittwoch nach US-Börsenschluss veröffentlichten Quartalsbericht hervor. An der Börse war mit 75-77 Cent jedoch eine stärkere Steigerung erwartet worden. Der Umsatz von Tesla in Q4 2024 erreichte mit 25,7 Milliarden Dollar zwar einen neuen Höchstwert, verfehlte die Konsens-Schätzung von 27,2 Milliarden Dollar jedoch merklich.
Tesla-Produktionskosten sinken weiter
Der Rekord-Umsatz von 25,7 Milliarden Dollar setzt sich laut dem Tesla-Quartalsbericht aus 19,8 Milliarden Dollar mit Elektroautos und gut 3 Milliarden Dollar mit Energie-Produkten wie hauptsächlich dem Industrie-Akku Megapack zusammen. Während er damit bei Energie so hoch war wie nie zuvor, hatte Tesla mit Autos in Q4 2023 und auch in Q2 sowie Q3 2024 bereits mehr Einnahmen erzielt. Gleichzeitig sanken die Kosten der Herstellung unter 35.000 Dollar, was nach den Tesla-Angaben das bislang niedrigste Niveau darstellt.
Der Tesla-Überschuss in Q4 2024 nach GAAP betrug laut dem Bericht 2,3 Milliarden Dollar und lag damit deutlich unter dem Wert von Ende 2023 mit 7,9 Milliarden Dollar. Die operative Gewinn-Marge von 6,2 Prozent war die zweitniedrigste des vergangenen Jahres. Für die bereinigte Marge bezogen auf das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibung meldete Tesla mit 19,1 Prozent in Q4 dagegen den höchsten Wert für ganz 2024. Pro Aktie gerechnet war der bereinigte Gewinn mit 73 Cent ebenfalls höher als im Rest des Jahres, Analysten hatten von Tesla jedoch eine stärkere Steigerung erwartet.
Die nachbörsliche Reaktion auf die Veröffentlichung der neuen Tesla-Zahlen war mit einem Minus von bis zu 5 Prozent zunächst negativ, nach etwa einer halben Stunde drehte die Aktie aber spürbar ins Plus. Im Vorfeld hatten Analysten darauf hingewiesen, dass die reinen Geschäftszahlen möglicherweise nur mäßige Bedeutung haben würden, wenn Tesla im Q4-Bericht an wichtigen Prognosen festhält.
FSD- und Elektroauto-Prognose wiederholt
Hier scheint sich gegenüber den vorherigen Angaben tatsächlich nicht viel verändert zu haben: Weiterhin sollen die Vorbereitungen für die Produktion neuer Elektroautos im ersten Halbjahr 2025 im Plan liegen und im kommenden Jahr die Serienfertigung des rein autonomen Tesla Cybercab beginnen. Zu seiner FSD-Software für zukünftig autonomes Fahren schreibt Tesla, in Teilen der USA werde in diesem Jahr ein Robotaxi-Dienst damit gestartet. Die Pilot-Produktion des humanoiden Roboters Optimus soll ebenfalls noch vor Ende 2025 beginnen.
Für das Elektroauto-Geschäft sagt Tesla im Q4-Bericht eine „Rückkehr zu Wachstum“ voraus, ohne allerdings konkrete Angaben dazu zu machen. CEO Elon Musk hatte im vergangenen Oktober 20-30 Prozent Zunahme der Verkäufe vorhergesagt. Für 23.30 Uhr deutscher Zeit war eine Telefon-Konferenz mit Analysten angesetzt, bei der es mehr Informationen zu dieser Frage und anderen geben dürfte.