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Alle gegen Tesla: Kia-Elektroauto e-Niro voll alltagstauglich und mit besonderem Sound

Kia Niro

Kia Niro

Bild: Martin Zink

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In unserer mittlerweile gut gefüllten Vergleichs-Reihe der verfügbaren Elektroautos gegen Teslas Model 3 fuhren wir nun zusammen mit nextmove den Kia e-Niro. Dieses Fahrzeug teilt sich die Basis mit dem e-Soul vom selben Hersteller und dem Konzern-Bruder Hyundai Kona. Letzteres Modell fuhren wir ebenfalls in der E-Version und konnten demnach schon Erfahrungen mit dem Antrieb und dem gesamten System des Elektro-Fahrzeuges sammeln.

Elektro-Antrieb wie im Hyundai Kona

Unserem Eindruck nach scheinen die Fahrleistungen identisch zu sein und zeigen sich auch im e-Niro sehr positiv. Es geht ordentlich, geradezu sportlich zur Sache, wobei der Fahrer jederzeit das Gefühl hat, in einem sehr sicheren Fahrzeug unterwegs zu sein. Damit steht der e-Niro vom Gefühl her auf einer ähnlichen Stufe wie beispielsweise das Tesla Model 3. Nur: Er hat einen Vorderradantrieb, der mit der Leistung des System deutlich überfordert ist. Zumindest beim Losfahren drehen die Reifen sehr leicht durch. Das kann Tesla schon mit dem kleinsten Model 3, dem SR+ mit seinem Heckantrieb, deutlich besser.

Im Innenraum des Kia geht es deutlich frischer und mit weniger hartem Plastik zu als im Hyundai Kona. Unser erster Eindruck: modern und aufgeräumt. Im Kona waren wir von den recht einfachen Material-Zusammenstellung nicht begeistert. Im e-Niro fühlt man sich besser.

Kia gibt sich mit dem e-Niro auch sonst alle Mühe, dem Elektroauto einen modernen Auftritt zu verschaffen, macht aber in einem Punkt nicht viel Aufhebens darum: beim Klang des Fahrzeuges. Audi hatte zuvor stolz von dem enormen Entwicklungsaufwand für einen Sound-Generator berichtet, Kia baut ihn einfach ein. Und er hört sich angenehm und interessant an: weich, sehr harmonisch und überhaupt nicht an einen Verbrenner angelehnt. In der Tiefgarge hielten wir eigens dafür an und öffneten die Fenster, um dem e-Niro begeistert zuzuhören. Hier hat Tesla bislang nichts Vergleichbares zu setzen, wohl weil Außen-Geräusche zu Fußgänger-Warnung zum Zeitpunkt der Typen-Genehmigung in Deutschland noch nicht Pflicht waren. Neu zugelassene Modelle wie das Model Y dürften später nicht darum herumkommen.

Entertainment unter Tesla-Niveau

Im Inneren des e-Niros geht es, wie schon beschrieben, modern zu. Im Vergleich zu Tesla jedoch bleiben die Entertainment-Funktionen auf bescheidenem Niveau. Hier setzt Kia auf ganz klassische Inhalte und Funktionen. Navi ist vorhanden, Klimaanlage auch. Das war es. Wir plädierten schon in der Vergangenheit dafür, Elektromobilität zum Automobil 3.0 zu machen, und wünschen uns einfach mehr Apple-Effekte, oder eben Tesla-Effekte, in Autos. Allerdings, und das muss klar gesagt werden: Der Kia ist ein grundsolides Auto, bei dem man immer sofort weiß, wo was zu bedienen ist. Der Drehschalter für die Gangwahl gefällt uns gut und ist sofort durchschaut.

Einige nackte Zahlen am Ende unseres Tests: Knapp 30.000 Euro kostet der Kia e-Niro nach Förderung, er hat bis zu 400 km reale Reichweite und eine 64-kWh-Batterie in der großen Variante, die mit bis zu 100 kW lädt. Werte, die absolut alltagstauglich sind und Vorurteile gegen Elektroautos widerlegen dürften. Wir finden den Kia gut, auch wenn er in Bezug auf die Faktor „Auto 3.0“ weit hinter Tesla zurückbleibt. Grundsolide, sehr gut und durchaus spritzig zu fahren ist er auf jeden Fall. Als Highlight bleibt uns sein höchst interessanter Sound im Gedächtnis.

Text und Fotos: Martin Zink

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