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Analysten: Tesla wird fast sicher Elektroauto-Anteile verlieren, aber das ist nicht relevant

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Bild: Tesla

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Private Anleger und andere Neugierige sind seiner Ansicht nach viel besser darin, Tesla und damit die Aktie zu verstehen als professionelle Börsen-Beobachter, hat CEO Elon Musk schon mehrmals erklärt. Das war allerdings in Zeiten, bevor die großen Banken begannen, sich für die Tesla-Aktie zu erwärmen und ihr endlich Kurse jenseits der schon erreichten vorherzusagen. Das aktuell höchste Tesla-Ziel stammt von der Investmentbank Piper Sandler und liegt mit 1200 Dollar rund 70 Prozent über dem aktuellen Kurs. Und von den dort tätigen Analysten kam jetzt eine Erklärung zu Tesla, wie sie früher tatsächlich eher von kundigen Fans vorgebracht wurde.

Bank klärt beliebten Tesla-Irrtum auf

„Fast jedes Quartal bekommen wir Fragen über einen vermeintlichen Rückgang des Marktanteils von Tesla“, heißt es in einem aktuellen Kurzkommentar von Piper Sandler, der in Auszügen auf Twitter veröffentlicht wurde. Die Einschätzung der Bank dazu ist deutlich: „Diese Befürchtungen sind unangebracht“. Denn dass Tesla auf manchen Märkten in manchen Monaten weniger Elektroautos verkaufe, liege schlicht an seiner global begrenzten Produktionskapazität.

In Deutschland zum Beispiel betrugen die Tesla-Neuzulassungen in diesem Januar nur 453 Stück, 87 Prozent weniger als im Dezember 2020. Derlei Zahlen werden gelegentlich als dramatischer Einbruch dargestellt, aber Piper Sandler schreibt dazu, was private Tesla-Beobachter schon immer gesagt haben: „Dass die Tesla-Auslieferungen zurückgehen, wenn in einem bestimmten Monat keine Schiffe eintreffen, ist offensichtlich.“ Statt auf monatliche Zahlen sollten Anleger deshalb lieber auf den Durchschnitt der jeweils letzten drei Monate achten, rät die Bank deshalb.

https://mobile.twitter.com/davidtayar5/status/1370483919821410305

Auch bei einem zweiten Aspekt mit Potenzial für Fehldeutungen stellen sich die Piper-Analysten schützend vor Tesla. So verweisen manche Skeptiker oder auch Gegner gern darauf, dass Tesla überall dort Anteile verliere, wo andere Hersteller mit eigenen Elektroautos auf den Markt kommen. In den USA zum Beispiel soll Tesla im Februar 11 Prozentpunkte auf 69 Prozent abgegeben haben, fast komplett an den Ford Mustang Mach-E.

„Elektroauto-Anteil ist irrelevant“

Laut der Kurzstudie ist es zwar ein natürlicher Reflex, sich nur die Elektroauto-Marktanteile von Tesla anzusehen, aber auch das führe letztlich in die Irre. Dass neue Elektroautos Tesla Marktanteile kosten, sei erstens ganz normal, schreiben die Analysten – und zweitens irrelevant. Denn eigentlich gehe es nicht nur um den elektrischen Markt, sondern um alle Autos, und hier nehme der Tesla-Anteil weiter zu. Diese Betrachtungsweise bevorzugt auch Tesla selbst: Im jüngsten Jahresbericht ist der eigene Anteil am gesamten Auto-Markt von 2012 bis 2020 angegeben (s. Grafik oben). Die Kurven für Nordamerika, Europa und China weisen vor allem ab 2018 steil nach oben.

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