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Ausschreibung vor Start: Bund verlangt Preis für Elektroauto-Laden unter heutigem Niveau

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Bild: BMVI

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Bei einer Online-Veranstaltung hat die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur am Montag zusammen mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer näher über den geplanten Aufbau eines Netzes aus 1000 Standorten für schnelles Elektroauto-Laden in Deutschland informiert. Die für die Fahrer wohl interessanteste Information daraus lautet: Staatlich gefördertes Laden an schnellen Stationen soll weniger kosten als heute bei fast allen freien Anbietern und nur etwas mehr als bei Tesla am Supercharger.

Elektroauto-Strom für 44 Cent pro kWh

Scheuer habe am Montag den „Startschuss“ für den ersten Teil der Ausschreibung gegeben, heißt es in einer Mitteilung seines Ministeriums. Tatsächlich gestartet ist sie allerdings noch nicht – das soll erst in einigen Wochen geschehen. In einem Teil davon geht es um die regionale Lade-Versorgung, für die 23 Lose vergeben werden, im anderen um 200 bundesweit ausgeschriebene Autobahn-Stationen. Neben Infrastruktur wie Dächer, Licht und Toiletten schreibt der Bund nach früheren Informationen eine Leistung von mindestens 300 Kilowatt pro Säule vor.

Bei der Veranstaltung am Dienstag nannte Scheuer zudem zum ersten Mal den Preis, mit dem Elektroauto-Fahrer im geförderten Deutschland-Netz zu rechnen haben: 44 Cent pro Kilowattstunde seien die Obergrenze, sagte er. Das bedeutet laut dem Minister, dass die Lade-Kosten niedriger sind als die Tank-Kosten für einen Diesel.

Gleichzeitig würden die deutschen Preise für spontanes Laden damit entgegen dem Trend der letzten Monate wieder sinken. Unter dem von Scheuer genannten Höchstwert liegt ohne Vertrag aktuell nur noch der Preis an den Superchargern von Tesla, der vor kurzem auf 40 Cent pro Kilowattstunde erhöht wurde. Bei EnBW mit dem aktuell größten Netz aus eigenen und Partner-Säulen kostet schneller Elektroauto-Strom seit diesem Juli mindestens 46 Cent pro Kilowattstunde und zusätzlich 5,99 Euro Grundgebühr pro Monat. Ionity als das Jont-Venture deutscher Autohersteller plus Hyundai verlangt von Kunden, die nicht eines der Sonder-Angebote für die beteiligten Marken nutzen, sogar 79 Cent pro Kilowattstunde.

Lade-Preis gilt nicht für immer

Das Deutschland-Netz aus 1000 Stationen zu diesen Konditionen soll bis Ende 2023 stehen. Spätestens dann wäre, wenn alles klappt, also flächendeckend eine neue Preis-Obergrenze für schnelles Elektroauto-Laden etabliert – eine beruhigende Information für Besitzer und Interessenten, die zuletzt immer höhere Preise gesehen haben. Allerdings gelten die 44 Cent nicht für alle Zeiten, sondern sollen laut Scheuer „mit den Energiepreisen atmen“.

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