Roboter in Fabriken und Science-Fiction-Filmen unterscheiden sich auffällig voneinander, denn während die echten meist nur aus einem starken Arm mit Basis bestehen, werden die fiktiven gern menschenähnlich dargestellt. Tesla will diesen Widerspruch auflösen: Erstmals im August 2021 kündigte CEO Elon Musk an, einen humanoiden Roboter für den universellen Einsatz zu entwickeln (s. Foto). Später bezeichnete er ihn als das wichtigste Tesla-Projekt für 2022. Und beim Start-Fest für die neue Tesla-Fabrik in Texas vergangene Woche sagte er, die erste Version solle schon im nächsten Jahr zu kaufen sein.
Tesla sucht Software-Experten für Roboter
Inoffiziell hat inzwischen auch Musk den Namen Optimus übernommen, der sich nach der Tanz-Show mit einer Person im Roboter-Anzug bei Teslas KI-Tag im vergangenen August einbürgerte. Nach der Vorstellung herrschte Verwunderung und Skepsis, ob die Pläne damit überhaupt ernst gemeint sind. Darauf bestand CEO Musk aber in einer Telefon-Konferenz in diesem Januar: Der humanoide Tesla-Roboter habe bei der Produkt-Entwicklung in 2022 oberste Priorität, erklärte er.
Bei der Eröffnung der deutschen Gigafactory bei Berlin Ende März sagte Musk dann wieder nichts zu dem Bot, doch vergangene Woche in Texas wurde er sogar konkret dazu: Irgendwann in diesem Jahr solle ein Prototyp vorgestellt werden und 2023 die Produktion des Tesla-Roboters beginnen, sagte er. Optimus werde ein neues „Zeitalter des Überflusses“ einläuten und die Welt noch stärker verändern, als es mit Autos möglich sei. Alle Aufgaben, die Menschen nicht erledigen wollen, werde Optimus übernehmen.
Das klingt ebenfalls ein wenig nach Science-Fiction, doch nach einem Bericht scheint Tesla zumindest ernsthaft daran zu arbeiten, sie zur Realität zu machen. Schon vor dem Cyber Rodeo in Texas nahm laut dem Blog Electrek die Zahl der Stellen zu, die für das Projekt ausgeschrieben wurden. Anfangs betrafen sie eher mechanische Aspekte, jetzt aber würden verstärkt Software-Experten dafür gesucht.
Weit reichende Pläne mit Optimus
Tesla sei auf dem Weg, im großen Maßstab einen humanoiden Roboter mit zwei Beinen zu produzieren, der repetitive und langweilige Aufgaben in Produktion oder Logistik übernimmt, heißt es in einer der neuen Anzeigen. Unter anderem soll dazu eine neue Software-Grundarchitektur entwickelt werden, und insgesamt geht es darum, zusammen mit den anderen Team-Mitgliedern „humanoide Autonomie zu verwirklichen“. Zumindest die weit reichenden Vorstellungen für Optimus bei Tesla sind damit also bestätigt. Der Zeitplan für einen Markt-Start maximal 28 Monate nach der ersten Erwähnung klingt allerdings überaus ambitioniert.