Website-Icon Teslamag.de

Akku-Brandgefahr: Hyundai plant laut Bericht weltweiten Rückruf von Elektroauto Kona

hyundai kona elektro rueckruf akku

Bild: Hyundai

Anzeige

Vereinzelte Brände der Akkus in den Elektroautos von Tesla sorgten immer wieder für Aufsehen – auch wenn das Unternehmen jeweils betonte und mit Daten belegte, dass sie insgesamt viel seltener Feuer fangen als Verbrenner. Unter weniger Teilnahme der Öffentlichkeit sind aber offenbar seit 2018 mindestens 13 Fälle von brennenden Elektroautos des Typs Hyundai Kona gemeldet worden – und nach einem Bericht will der Hersteller deshalb jetzt weltweit alle von September 2017 bis März 2020 gebauten Elektro-Konas zurückrufen. Die Batterie-Zellen für den Hyundai Kona Elektro werden von dem südkoreanischen Hersteller LG Chem geliefert, der seit diesem Frühjahr auch Tesla für das Model 3 in China zu seinen Kunden zählt.

LG bestreitet Schäden in Zellen

Ende vergangener Woche meldete die südkoreanische Nachrichten-Agentur Yonhap zunächst, Hyundai werde in der Heimat freiwillig rund 25.000 Kona-Elektroautos aus der Zeit von 29. September 2019 bis 13. März 2020 zurückrufen. Aufgrund einer fehlerhaften Batteriezell-Komponente könne es zu Kurzschlüssen und dann zu Bränden kommen, berichtete die Agentur unter Berufung auf das Verkehrsministerium des Landes. Seit 2018 seien 13 dieser Fälle gemeldet worden, wobei nicht klar war, ob sich diese Zahl allein auf Südkorea bezieht. Ein Sprecher von LG Chem, das neben Tesla viele traditionelle Auto-Hersteller beliefert, habe angekündigt, der Ursache zusammen mit Hyundai auf den Grund zu gehen.

Zunächst einmal aber stellte sich heraus, dass das Problem offenbar weiter verbreitet ist als anfangs absehbar: Hyundai werde sogar alle rund 77.000 elektrischen Kona weltweit zurückrufen, die bis März dieses Jahres produziert wurden, meldete Yonhap unter Berufung auf Branchen-Insider. Zu den rund 25.000 in Südkorea kämen 37.000 in Europa, 11.000 in Nordamerika sowie 3000 auf weiteren Märkten hinzu. Laut einem Bericht von Bloomberg hat Hyundai den freiwilligen Rückruf auch in den USA bestätigt und erklärt, über diese Maßnahme für den Rest der Welt nachzudenken. In der ersten Stellungnahme des Verkehrsministeriums sei von Schäden an einem Separator in Batterie-Zellen die Rede gewesen, die LG Chem aber bestritten habe.

Zellen für Tesla erst später

Sollte sich ein grundlegendes Problem an einem oder allen Zell-Typen von LG Chem bestätigen, hätte das potenziell weit reichende Bedeutung. Denn nicht nur Tesla, auch die drei deutschen Auto-Konzerne sowie Ford und GM in den USA kooperieren inzwischen unterschiedlich intensiv mit LG Chem. Der südkoreanische Hersteller rangelt mit CATL aus China um die Stellung des Welt-Marktführers bei Zellen. Allerdings ist in den bisherigen Berichten zu Hyundai stets nur vom Zeitraum bis März 2020 die Rede. Die Belieferung zumindest von Tesla dürfte erst etwa zu dieser Zeit begonnen haben, und bislang ist noch kein Fall von brennenden Akkus beim Model 3 in China (oder anderswo) bekannt geworden.

Deutsche Käufer eines Hyundai Kona Elektro dürften von dem möglichen Problem bei den LG-Zellen ebenfalls kaum betroffen sein. Das Elektroauto ist zwar schon seit 2018 auf dem europäischen Markt, war aber anfangs nur mit überlangen Wartezeiten verfügbar. Das hat sich mit seiner Produktion auch in Tschechien zwar geändert, sodass die Kona-Zulassungen zunahmen. Aber die europäischen Elektro-Konas gibt es ebenfalls erst seit März 2020.

Anzeige
Die mobile Version verlassen