Tesla rechnet „in naher Zukunft“ mit zunehmender Knappheit von wichtigen Rohstoffen für die Produktion von Akkus wie Nickel oder Kupfer. Das geht laut der Nachrichtenagentur Reuters aus Äußerungen der für den weltweiten Einkauf von Batterie-Metallen zuständigen Tesla-Managerin Sarah Maryssael bei einer Branchenkonferenz Anfang Mai hervor. Bislang hat sich das Unternehmen über dieses kritische Thema nur selten öffentlich geäußert und Bedenken im Zusammenhang mit knapp werdenden Rohstoffen zurückgewiesen.
Ein Tesla-Sprecher sagte gegenüber Reuters, die Äußerungen von Maryssael seien branchenspezifisch gewesen und bezögen sich auf mögliche langfristige Lieferschwierigkeiten bei den Metallen.
Durch den Trend zu Elektroautos hat sich der Bedarf an bestimmten Metallen und Mineralien rapide erhöht. So ist Tesla innerhalb weniger Jahre zum weltweit größten Kunden für Lithium-Ionen-Akkus geworden. Anders als andere setzt der Elektroauto-Pionier allerdings auf Akkus mit einem verringerten Anteil von Kobalt. Dieses Metall gilt als besonders knapp, und es wird unter teils fragwürdigen Bedingungen vor allem in der Demokratischen Republik Kongo gefördert. Laut Maryssael will Tesla auch in Zukunft weniger Kobalt für seine Akkus verwenden und stattdessen mehr Nickel.
Die sich abzeichnende Knappheit bei manchen Rohstoffen ist jedoch auch darauf zurückzuführen, dass die Nachfrage rasch gestiegen ist und es eine Weile dauert, bis Anbieter darauf reagieren können. Bei stabil hoher Nachfrage werden üblicherweise neue Projekte angegangen und neue Vorkommen erschlossen, sodass auf längere Sicht größere Mengen zur Verfügung gestellt werden können. Dazu passend berichtet Reuters weiter, Maryssael habe gesagt, sie sehe „enormes Potenzial“ für die Zusammenarbeit mit Minen in Australien und den USA.