Erst wegen Mangel an Batterien und später wegen Chip-Knappheit musste die Produktion von stationären Strom-Speichern bei Tesla laut CEO Elon Musk schon mehrmals hinter der von Elektroautos zurückstehen. Als eine Folge davon ist das Wachstum der Energie-Sparte deutlich weniger stetig und ausgeprägt. Wie sie im schwierigen zweiten Quartal dieses Jahres abschnitt, soll nächste Woche zusammen mit den restlichen Geschäftszahlen für Q2 gemeldet werden. Laut einem Blog hat Tesla aber zumindest bei privaten Photovoltaik-Installationen eine Zunahme nah an alte Höchststände erreicht.
71,5 MW private Tesla-Photovoltaik in Q2
Das Photovoltaik-Geschäft bei Tesla kam durch die Übernahme von Solarcity im Jahr 2016 in Haus. Das von Verwandten von Elon Musk gegründete und geführte Unternehmen war damals der größte Solar-Installateur in den USA, wurde dann aber nach hinten durchgereicht. Im vergangenen Jahr gehörte Tesla laut Marktforschern nicht mehr zu den drei wichtigsten Photovoltaik-Anbietern für Privathaushalte in den USA. Zu Beginn von 2022 ging die insgesamt neu installierte Leistung noch einmal drastisch zurück. Aber im zweiten Quartal, für das Tesla bei Elektroautos spürbare Rückgänge meldete, soll sie fast so hoch gewesen sein wie zu Solarcity-Zeiten.
Das berichtete vergangene Woche der Blog Electrek unter Berufung auf eine informierte Quelle. Demnach hat Tesla von April bis Juni 2022 insgesamt 71,5 Megawatt an neuer Photovoltaik-Leistung bei privaten Kunden installiert. Allein das wären fast 50 Prozent mehr als die Neuinstallationen bei allen Kunden (also einschließlich gewerblichen) im ersten Quartal dieses Jahres. Zu den insgesamt 85 Megawatt im zweiten Quartal 2021 fehlt nach den Privathaushalt-Zahlen des Blogs noch ein wenig, aber zusammen mit Gewerbe-Kunden könnte auch dieser Wert jetzt überschritten worden sein – abhängig von deren relativer Bedeutung sogar deutlich.
Laut Bericht nur 23 Solar Roofs pro Woche
Laut dem Electrek-Bericht steckt aber auch eine schlechte Nachricht in den durchgesickerten Zahlen für Q2: Die Installationen des Solar Roof seien weiterhin „enttäuschend niedrig“. Diese Dachziegel mit integrierter Photovoltaik stellte Tesla kurz vor der Solarcity-Übernahme vor, brauchte für den Markstart aber länger als erwartet. Anfang 2020 wurde einmal die Produktion von 4 Megawatt an Solar Roofs in einer Woche gemeldet, was bei bescheidener Leistung pro Haus für das von CEO Musk ausgegebene Ziel von wöchentlich 1000 Dächern gereicht hätte. Im ganzen zweiten Quartal 2022 waren es laut Electrek jetzt aber nur 2,5 Megawatt.
Der Blog rechnet mit 8 Kilowatt pro Solardach und kommt so auf 300 neue davon im zweiten Quartal oder etwa 23 pro Woche – offensichtlich weit von den längerfristigen Tesla-Zielen entfernt. Auf der anderen Seite zeigt die gleichzeitig rekordverdächtig hohe Installation von normalen Photovoltaik-Modulen bei Privatleuten, dass die vielleicht gar nicht das elegant integrierte, aber auch deutlich teurere Produkt Solar Roof brauchen oder wollen.