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Was sollen autonome Teslas zeigen? Deutsche Designer haben einen Vorschlag für Elon Musk

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Bilder: Philip Trautmann / Christoph Dörre

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Tesla bereitet schon einmal die autonome Zukunft mehr: Die in dieser Woche vorgestellten Elektroautos Model S und Model X in aufgefrischtem Design haben keine Hebel mehr links und rechts vom Lenkrad, das zudem eher ein flaches Rechteck ist als ein Rad, und sollen Blinken und das Einlegen der richtigen Fahrstufe intelligent selbst erledigen. Noch können und dürfen sie nicht unüberwacht fahren, aber laut CEO Elon Musk ist das nur noch eine Frage der Zeit. Zwei deutsche Designer haben sich Gedanken darüber gemacht, was auf dem großen Tesla-Bildschirm zu sehen sein könnte, wenn es wirklich so weit ist, und schon mehrere Male versucht, Musk über Twitter darauf aufmerksam zu machen. teslamag.de hat Philip Trautmann und Christoph Dörre gebeten, für den Tesla-Chef – und alle anderen Interessierten – zu erklären, wie ihr Konzept aussieht und was für Überlegungen dahinterstehen.

Unser Blick in eine autonome Tesla-Zukunft

Elon Musks Ziel war schon immer, die Akzeptanz neuer Technologien durch Produkte zu beschleunigen, die Spaß machen. Einen der Gründe dafür, dass ein Tesla auch als Smartphone auf Rädern betitelt wird, liefert die sehr hochwertige selbst entwickelte Software, die auf besonders großen Displays hohe Benutzerfreundlichkeit bietet. Sie erinnert sehr an die minimalistische und moderne Ästhetik von Apple und ist verantwortlich für den futuristischen Charakter der Elektroautos von Tesla.

In unserem Model 3 zum Beispiel wird fast alles über das zentrale Display gesteuert, was nicht nur viel Spaß macht, sondern auch den Vorteil hat, dass sich Funktionen und vor allem die Priorität bestimmter Funktionen über die Zeit ändern können. Das ist deswegen unglaublich wichtig, weil sich die Anforderungen und Bedürfnisse von Fahrern in Zukunft verschieben werden.

Das kann man bereits mit Sicherheit sagen, denn die Mobilität erlebt gerade den Beginn einer neuen Epoche. Hier ist natürlich die Rede von Autonomie, die Tesla als erster auf den Markt zu bringen versucht. Videos von der “Full Self Driving” Beta-Software, mit denen schon einige Autos in den USA ausgestattet sind, zeigen ebenfalls, dass diese Vision greifbarer ist, als man denken würde. Von einer “Level 5”-Autonomie, die Autofahren ohne Eingreifen der Insassen bedeutet, sind wir wohl noch Jahre entfernt. Aber wenn Elon Musk seine Versprechen einhält, könnten Teslas, die heute gekauft werden, in Zukunft mittels eines OTA-Updates über Nacht vollständig autonom werden – es wäre nicht das erste Mal, dass Tesla scheinbar Unmögliches möglich macht.

Gleiche Hardware, neue Software

Falls die Hardware also nicht mehr verändert werden muss, bleibt es an der Software, sich anzupassen. Wie sähe diese Veränderung aus? Wir sind überzeugt von Teslas Mission und begeistert von der Nutzeroberfläche in unserem Model 3. Also haben wir überlegt, wie sich das Interface in 10 Jahren verändern könnte. Dafür haben wir uns viele Fragen gestellt: Welche Elemente sind noch wichtig, wenn man nicht mehr selbst fahren muss? Welche Steuerelemente, die heute vielleicht noch unwichtig erscheinen, sind dann plötzlich essenziell? Wie sollte ein schnelles Multitasking zwischen Funktionen und Apps aussehen?

Irgendwann hatten wir uns genügend Fragen gestellt und daran gemacht, ein visuelles Konzept zu erstellen, das all diese Fragen beantwortet. Elon Musk hat noch keine Kenntnis davon genommen, obwohl wir damit bis zu seinem engeren Twitter-Kreis vorgedrungen sind. Aber es ist für alle auf der Online-Plattform “Behance” zu finden und wurde dort bereits ausgezeichnet.

Bei unserem Konzept ging es nicht darum, das aktuelle Layout zu überarbeiten. Es zeigt vielmehr eine ferne Zukunft, in der “Full Self Driving” nicht mehr nur ein erweiterter Autopilot ist und autonomes Fahren keine ungewisse Zukunftsvision. Es zeigt eine Zeit, in der man sich komplett auf das System verlassen kann. Es ging also auch nicht darum, ein Interface zu konzipieren, das für den Übergang zum autonomen Fahren geeignet ist.

Wer sich Videos von der aktuellen “Full Self Driving” Beta-Version auf YouTube ansieht, bemerkt vielleicht, dass bereits Änderungen am Design und Layout vorgenommen wurden. Diese zeigen, dass Tesla schrittweise das Interface für eine autonome Zukunft vorbereitet und mit langsamen Entwicklungen das Vertrauen des Nutzers behalten möchte. Ein logischer erster Schritt war das Verkleinern der Kartenansicht.

Tempo-Anzeige nur bei Bedarf

Auch in unserem 10-Jahres-Konzept steht die Karte im Hintergrund, denn sie wird mit der Zeit immer unwichtiger, wenn das Auto von selbst fährt. Auch die Geschwindigkeitsanzeige ist in der neuen Beta zwischendurch etwas kleiner geworden, und man kann davon ausgehen, dass diese mit der Zeit wieder dezenter wird. In unserem Konzept haben wir sie in einer Statusleiste untergebracht. Von dort kann man sie mit einer Streichgeste von oben nach unten in ein größeres Fenster erweitern, das auch die Karte beinhaltet. Somit kann man die Informationen zur Fahrt jederzeit einfach erreichen.

Aber man kann diese Ansicht auch wieder nach oben wegstreichen, um zum Beispiel den Platz für vollflächige Apps zu nutzen. In Zukunft könnten Apps zur Unterhaltung, Produktivität oder Entspannung aus einem eingebauten App Store heruntergeladen werden und während der Fahrt gestartet werden.

In unserem Layout-Entwurf hat sich recht viel geändert, aber man muss nicht unbedingt gleich das Rad neu erfinden – nicht einmal bei Autos. Die bekannten Tesla-Steuerelemente finden weiterhin am unteren Rand des Displays ihren Platz und können ebenfalls mit Streichgesten erweitert oder ausgeblendet werden. Das zweispaltige Layout eines Model 3 könnte somit aufgelöst und der Inhalt endlich zentriert dargestellt werden.

Natürlich kann man heute noch nicht sagen, wie Tesla sich die zukünftige Bedienung in seinen Autos wirklich vorstellt. Aber alleine die Tatsache, dass das Display in den neueren Modellen horizontal und nicht mehr vertikal ausgerichtet ist, spricht dafür, dass Tesla sich bereits Gedanken über die zukünftigen Bedürfnisse der Nutzer macht und schon heute die Hardware daran anpasst. Eines ist klar: Elon Musk und das gesamte Tesla-Team sorgen weiterhin dafür, dass die Zukunft spannend und aufregend bleibt. Unser Konzept kann als kleiner Beitrag dazu verstanden werden.

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