Der 29 Jahre alte Sicherheitsforscher Ben Workman aus dem US-Bundesstaat Utah trägt stets eine ganze Reihe von technischen Geräten nicht etwa mit sich, sondern in sich: Unter der Haut seiner beiden Hände befinden sich ein RFID- und ein NFC-Chip für verschiedene Funktionen sowie ein Magnet hauptsächlich zum Vorführen von Tricks. In den rechten Handrücken hat sich Workman zudem den Schlüssel-Chip für sein Tesla Model 3 implantieren lassen, um das Elektroauto allein mit seiner Hand öffnen zu können.
Über die Technik-Implantate berichtete jetzt der TV-Sender ABC News, nachdem Workman in dem YouTube-Kanal „Cyber Squidz“ ein Video veröffentlicht hatte, das seine Hand beim drahtlosen Öffnen des Tesla Model 3 zeigt. In welcher Reihenfolge er sich Chips und Magneten implantieren ließ, geht aus dem Bericht nicht hervor. Das YouTube-Video mit dem Model 3 wurde aber zwei Wochen später veröffentlicht als ein anderes, in dem Workman zeigt, wie er per Hand-Chip eine Computer-Zugangskontrolle bedient.
Laut dem Bericht von ABC ist Workman Software-Entwickler und Programmierer, sodass er selbst Code für die Implantate produzieren kann. Mit seinen Händen steuert er ansonsten Technik seines Smart Home, zum Beispiel das Licht, mit dem Magneten führt er Tricks wie schwebende Büroklammern oder Metallketten vor.
Wie Workman in dem Beitrag erzählt, ähnelt die Prozedur für das Verpflanzen von Chips unter die Haut der, mit der schon seit vielen Jahren auch Haustiere Chips zur Identifizierung eingesetzt bekommen. Auch andere Menschen lassen sich mittlerweile aus verschiedenen Gründen Technik implantieren – eine andere Programmiererin ist Workman sogar mit dem Model-3-Chip schon zuvorgekommen. Allgemein sind solche Aktivitäten als Biohacking bekannt.
Laut Workman ist es durchaus schmerzhaft. Zudem hatte er größere Schwierigkeiten, jemanden zu finden, der zu dem Eingriff bereit war – Ärzte und Tierärzte hätten ihn ebenso abgewiesen wie ein Piercing-Studio. Ausgeholfen habe dann ein medizinisch ausgebildeter Verwandter. Außerdem wurde der Chip vor dem Einsetzen mit einem medizinischen Polymer überzogen. Seitdem gab es laut Workman keine Probleme oder Komplikationen damit.