Das ging schnell: Noch in der vergangenen Woche berichteten teslamag.de und eine große Zahl von anderen Medien in Deutschland und dem Rest der Welt über ein Tesla Model X, das nach 400.000 Meilen Dauereinsatz bei einem Fahrten-Dienst zum Verkauf gestellt wurde. 32.000 Dollar sollte das im Jahr 2016 gebaute Model X 90D kosten, jetzt wechselte es für 30.000 Dollar den Besitzer. Und der neue Eigentümer dürfte dafür sorgen, dass das Elektroauto mit den vielen Meilen weiter unter Beobachtung bleibt, denn er ist der Tesla-Autor des US-Blogs Electrek.
„Ich habe das billigste Tesla Model X aller Zeiten gekauft“, lautet die Überschrift eines Electrek-Artikels von Fred Lambert, der am Freitagabend veröffentlicht wurde. Es sei „wahrscheinlich“ das billigste, schränkt er dann im Text ein, und natürlich ausgenommen Totalschaden-Fahrzeuge, die für weitere viele tausend Dollar wieder flottgemacht werden. Den Hauptgrund für den niedrigen Preis sieht Lambert in der hohen Laufleistung von umgerechnet rund 645.000 Kilometern, trotz des relativ jungen Alters.
Wie der Verkäufer Tesloop zum Verkauf dokumentierte, waren bis zu diesem Stand Reparaturen von rund 29.000 Dollar zusammengekommen. Bei dem jetzt erzielten Preis von 30.000 Dollar und 112.000 Dollar Anschaffungskosten bedeutet das Gesamtkosten von rund 16 Euro-Cent pro Kilometer.
Akku wurde schon gewechselt
Für den Käufer aber ist natürlich interessanter, welche Kosten in Zukunft anfallen werden. Für das Laden vermutlich weiter keine, denn das Model X stammt aus einer Zeit, als kostenloses Supercharging jedes Tesla-Leben lang unabhängig von Besitzerwechseln dazugehörte. Auch der Akku, der laut Tesloop häufig am Supercharger und auf hohe Akku-Füllstände geladen wurde, wurde zum Glück für Electrek bereits (auf Garantie) getauscht. Das war allerdings bei 510.000 Kilometern, sodass der Akku schon wieder 135.000 Kilometer schnelles Gleichstrom-Laden hinter sich hat, durch das auf Dauer Ladetempo und Kapazität sinken können.
Zur Ladegeschwindigkeit sagte Lambert in einem Begleit-Video nichts, zur Kapazität aber, dass das Model X voll geladen noch immer 220 Meilen Reichweite anzeige, nach rund 240 Meilen im Neuzustand. Auch sonst habe das Auto zwar ein paar Beulen und Kratzer, sei aber insgesamt ansehnlich und technisch in Ordnung.
Anregungen für Tesla-Berichte
Wie Lambert schreibt, hat er mit dem Kauf vor, konkret zu erleben und zu berichten, wie „wie sich ein Elektroauto mit hoher Laufleistung und insbesondere ein Tesla mit hoher Laufleistung hält“. Er bat seine Leser um Anregungen für konkrete Punkte, und schnell wurde der Wunsch geäußert, mehr über das Verhalten beim Laden am Supercharger zu erfahren. Auch für die Flügeltüren interessierte sich mindestens ein Leser. Den Vorschlag, den Infotainment-Computer auf die neue MCU2 umzurüsten, wie es Tesla seit kurzem anbietet, unterstützte der Autor, wobei noch nicht klar sei, wann dieses Upgrade für seinen Jahrgang anboten wird.