Es hätte so einfach sein können: „Man schließt ein 12-Volt-Ladegerät an, und das Auto fährt wieder hoch“, beschreibt der YouTuber Rich Rebuilds seine Erfahrung mit einem verschrotteten Tesla Model S, das er vor einiger Zeit zurück ins Autoleben holte. Jetzt hat er das gleiche mit einem Model X versucht, das als Wasser-Totalschaden billig zu haben war. Doch das Projekt wurde überraschend aufwendig, laut Rich sogar ein „Alptraum“.
Weil er sich bei der Moderation des Videos recht fröhlich anhört, dürfte der YouTuber nicht wörtlich zu verstehen sein, wenn er sagt, der Wiederaufbau des Model X habe ihn ruiniert und schwer verbrannt. Eine unschöne Erfahrung war er offensichtlich trotzdem, und Rich Rebuilds spickt seinen Bericht mit Warnungen, es auf keinen Fall so zu machen wie er. Für das letztlich investierte Geld – 58.000 Dollar ohne Berechnung der Arbeitszeit – hätte er nach eigenen Angaben auch ein Tesla Model X ohne Unfallschaden kaufen können.
Das Projekt beginnt mit einem als Totalschaden angebotenen Tesla Model X, das der YouTuber für 30.000 Dollar kauft – schon relativ teuer, wie er sagt, weil sich mittlerweile herumgesprochen habe, dass sich manche Teslas relativ leicht sanieren lassen. Dass das Auto einen Wasserschaden hatte, wusste der Verwerter, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sowohl der Akku als auch der hintere Motor unbrauchbar waren. Spätere Recherchen zeigten, dass der Tesla bis über die Scheinwerfer im Wasser gestanden hatte.
Deshalb reichte es auch nicht aus, die Innenausstattung und Armaturenbrett auszubauen und trocknen zu lassen wie in anderen Fällen. Rich Rebuilds kaufte ein vollständiges neues Innenleben samt Sitzen auf eBay und baute es ein. Immerhin wurde das Model X (ein P 90D) dadurch innen um eine Generation neuer, erklärt er. Beim Motor dagegen machte er einen Abwärtstausch: Die frühere Performance-Einheit wurde durch eine normale ersetzt, weil gerade keine andere gebrauchte bezahlbar aufzutreiben war.
Spätestens als klar wurde, dass das Elektro-SUV mit den Flügeltüren eine neue Batterie benötigt, hätte jeder vernünftige Mensch das Projekt beendet, sagt Rich Rebuilds am Ende; allein für den Akku gab er 14.000 Dollar aus, für den Motor weitere 7000 Dollar. Bremsen, ein Body Control Module (BCM), mehrere Sicherungskästen und der Schlüssel mussten ebenfalls ersetzt werden.
Letztlich kann der YouTuber zwar ein glänzendes schwarzes Model X präsentieren, das nach ein paar bangen Sekunden sogar den Supercharger-Test besteht. Aber insgesamt sei das Projekt viel zu teuer und zu aufwendig geworden, sogar wenn man die eingesetzte Arbeitszeit als Hobby betrachtet, sagt er sichtbar enttäuscht.