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CEO Musk und Tesla müssen sich Klagen wegen angeblichem Börsen-Rückzug stellen

Tesla-Anteil-Elon-Musk-2019

Bild: Tesla

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Mit der inzwischen fast berühmten Twitter-Nachricht „Überlege Tesla für 420 Dollar von der Börse zu nehmen“, sorgte Tesla-CEO Elon Musk im August 2018 für Aufsehen und einen rapide steigenden Aktienkurs – und später für Enttäuschung und Verluste, weil aus dem Vorhaben doch nichts wurde. Hätte der Tesla-Chef seiner Ankündigung nicht noch ein definitives „funding secured“ (Finanzierung gesichert) hinterhergeschoben, wäre wohl nichts weiter passiert. So aber handelte er sich Musk ein Verfahren der US-Börsenaufsicht SEC ein. Und wie ein US-Richter jetzt entschied, werden sich Tesla und sein CEO auch privaten Klagen wegen des Vorfalls stellen müssen.

Tesla-Aktionäre sollen beweisen

Über die Entscheidung des Bundesrichters in Kalifornien berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Aktionäre würden jetzt Gelegenheit bekommen, zu beweisen, dass CEO Musk die Absicht hatte, sie mit der Nachricht zum angeblichen Börsen-Rückzug Teslas und darauf folgenden weiteren Angaben zu betrügen. Ebenso könnten sie beweisen, dass die Musk-Tweets die „unmittelbare Ursache“ für Schwankungen des Tesla-Kurses waren, die Milliarden Dollar an Verlusten verursacht hätten.

Laut Reuters wurden in der Entscheidung neun Einzelklagen zusammengefasst, die jetzt weitergeführt werden können. Tesla und Musk hätten vor dem kalifornischen Gericht argumentiert, die Nachricht auf Twitter sei weder falsch noch irreführend gewesen, denn für die Transaktion sei noch eine Genehmigung durch Teslas Board of Directors erforderlich gewesen. Der Richter sah dies jedoch anders, berichtet die Agentur: Vernünftige Anleger hätten die Nachricht des Tesla-Chefs so verstehen können, dass er schon ohne Bedingungen und in ausreichender Höhe Zugriff auf Geld für das Geschäft hatte. „So gelesen ist die Aussage nicht wahr“, stellte der Richter laut Reuters fest.

Aktie von Tesla heute viel höher

Wie Reuters weiter berichtet, wurde eine Sammelklage vorgeschlagen, an der sich Aktionäre beteiligen können, die zwischen 7. und 17. August 2018 Tesla-Aktien gekauft oder verkauft haben. Wie exakt ihr Schaden berechnet werden soll und ob darüber hinaus Strafzahlungen von Tesla verlangt werden, blieb zunächst offen. In der Zeit nach Musks Twitter-Nachricht zum Börsen-Wegkauf lag der Tesla-Kurs lange weit unter den von ihm genannten 420 Dollar. Ende 2019 überstieg die Aktie diese Marke erstmals, erreichte zwischendurch Kurse deutlich über 900 Dollar und liegt derzeit bei etwa 750 Dollar.

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