Zusammen mit der offiziell gut zwei Wochen später gestarteten Gigafactory in Texas macht die Tesla-Fabrik im deutschen Grünheide Fortschritte beim Hochlauf der Produktion von Model Y – und ähnlich parallel zueinander sollen beide noch viel größer werden. In Texas könnte es allerdings schneller gehen, denn dort besitzt Tesla ein etwa dreimal so großes Gelände und hat soeben neue Bauten für zusammen rund 800 Millionen Dollar angemeldet. Das Grundstück in Grünheide soll ebenfalls wachsen – wofür aber erst einmal lange Verwaltungsprozesse erledigt werden müssen.
Neuer Plan für Tesla nicht vor 2024
Im vergangenen Mai wurde bekannt, dass Tesla östlich angrenzend an das bisherige Gigafactory-Grundstück weitere etwa 100 Hektar kaufen und nutzen möchte. Dafür wird ein Bebauungsplan für die Fläche gebraucht, der anders als der für für die ursprünglichen 300 Hektar, der für Tesla nur angepasst werden musste, noch nicht existiert. Im Dezember beschloss die Grünheider Gemeinde-Vertretung die Einleitung des nötigen Verfahrens.
Bis zum ersten Quartal 2024 könne die Gemeinde den neuen Bebauungsplan fertiggestellt haben, sagte laut einem Bericht von B.Z. jetzt ihr Bürgermeister Arne Christiani der dpa. „Dafür müsste alles sehr gut klappen“, schränkte er jedoch ein, machte also klar, dass das ähnlich wie bei seinem großen neuen Unternehmensbürger Tesla eine optimistische oder ehrgeizige Aussage ist. Christiani hatte die Ansiedlung von Anfang an unterstützt und musste für den Beschluss, wie von Tesla beantragt den neuen Bebauungsplan anzugehen, offenbar erst eine Mehrheit organisieren.
Die neuen Flächen möchte Tesla als Lager und für einen Güter-Bahnhof nutzen. Das war zunächst auf dem ursprünglichen Grundstück geplant, doch wie das Unternehmen bei einer öffentlichen Veranstaltung im September darlegte, wird wegen gestörter globaler Lieferketten auf Dauer viel mehr Platz vor Ort benötigt. Die erste rechtliche Grundlage für die Expansion könnte Tesla nach den Aussagen des Bürgermeisters irgendwann im Jahr 2024 bekommen. Das Bau-Vorhaben selbst dürfte dann noch einmal gesondert beantragt werden müssen.
Anträge für Gigafactory-Ausbau überfällig
Das steht auch für einen von Tesla geplanten Ausbau auf dem bisherigen Gigafactory-Gelände an. Der wurde im Oktober 2022 bekannt – und wenige Tage später begann schon die Rodung von noch einmal etwa 70 Hektar dafür. Weil es hier um neue Produktionsgebäude geht, wird Tesla für den Bau aber aller Voraussicht nach erneut ein komplexes Verfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz wie für die bisherige erste Gigafactory-Phase durchlaufen müssen. Anträge dafür hatte der Landkreis Oder-Spree eigentlich vor Ende 2022 erwartet, doch zunächst blieben sie aus.