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Buffett-Partner: Elektroauto-Hersteller BYD ist Tesla in China fast schon lächerlich weit voraus

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Bild: BYD (Elektroauto-Limousine Seal)

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Seit mindestens Ende 2020 wird über einen Einstieg der Anlage-Gesellschaft Berkshire Hathaway unter dem weltberühmten Investor Warren Buffett bei Tesla spekuliert – damals investierte sie Milliarden in ein zunächst nicht genanntes Unternehmen, hinter dem manche Tesla vermuteten. Das hat sich nicht bewahrheitet, doch im vergangenen November flammten die Spekulationen erneut auf, weil Buffets Vize-Präsident Charles Munger sich angetan über Tesla äußerte und die Aktie immer billiger wurde. Jetzt wurde er direkt auf dieses Thema angesprochen – und zeigte wenig Neigung zu einem Tesla-Einstieg.

Munger will lieber BYD als Tesla

Statt in das amerikanische Unternehmen hat BYD schon 2008 in BYD aus China investiert, das als Batterie-Hersteller begann, aber auch eine Auto-Tochter hat, die im vergangenen April ganz auf Elektroautos und Plugin-Hybride umstellte. Deren Verkäufe verdreifachten sich 2022 auf 1,85 Millionen Einheiten, und mit 911.000 reinen Elektroautos kam BYD Tesla so nah wie kein anderer Hersteller. Trotzdem verkaufte Berkshire ab dem Sommer einen Teil seiner Aktien, deren Kurs sich seit 2020 vervielfacht hatte.

Auch das trug im November zu den Spekulationen um einen möglichen Einstieg der Gesellschaft bei Tesla bei, zumal sich diese Aktie seit einem Jahr in die umgekehrte Richtung entwickelt hatte. In einem Interview mit CNBC ließ der Buffett-Partner Munger jetzt jedoch erkennen, dass sie bei den aus heutiger Sicht niedrigen Tesla-Kursen nicht zugegriffen hat. Das sagte er zunächst zwar nicht direkt, beantwortete aber die Frage, warum er lieber in BYD statt das US-Unternehmen investiere, recht deutlich.

Das sei einfach, erklärte Munger dazu. Tesla habe seine Preise in China im vergangenen Jahr zweimal gesenkt und BYD seine erhöht. Beide Unternehmen seien direkte Konkurrenten, und BYD in diesem Wettstreit in China so weit voraus, dass es „fast lächerlich“ sei. Mit den Preis-Senkungen bei Tesla meinte der Berkshire-Vize vermutlich die im Oktober 2022 und eine weitere erst Anfang 2023. Tatsächlich aber verkaufte das chinesische Unternehmen im vergangenen Jahr in seiner Heimat rund doppelt so viele reine Elektroautos wie Tesla.

„Musk weder kaufen noch leerverkaufen“

Die Entwicklung von BYD in 2022 sei „unglaublich“ gewesen, sagte Munger in dem Interview. Dennoch hat Berkshire laut Berichten in diesem Jahr weitere Aktien verkauft. Das Unternehmen sei sehr bemerkenswert, aber an der Börse nicht billig, erklärte der Vize-Chef dazu. Den BYD-CEO Wang Chuanfu bezeichnete er als Genie und Workaholic. Die Parallele zu Elon Musk fiel ihm dabei offenbar nicht auf. Aber laut dem CNBC-Bericht äußerte er sich auch erneut über den Tesla-Chef: Weder kaufe er ihn noch verkaufe er ihn leer, wird Munger zitiert. Berkshire will also keine Tesla-Aktien kaufen, aber – anders als zeitweise der Microsoft-Gründer Bill Gates – auch nicht gegen das Unternehmen und seinen CEO spekulieren.

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