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Schiffe, Europa-Fabrik und Lithium-Beteiligung für BYD – aber Tesla ist nicht der Konkurrent

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Bild: BYD (Elektroauto-Modelle für Deutschland-Start)

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Wer das Wachstumstempo von Tesla beeindruckend findet, sollte vielleicht einen Blick einen Blick auf BYD werfen: Im November lieferte das Unternehmen gut 230.000 und in ganz 2022 bislang gut 1,6 Millionen New Energy Vehicles (NEV) aus, je etwa zur Hälfte reine Elektroautos und Plugin-Hybride und im Vergleich der ersten neun Monate rund dreimal so viele wie vor einem Jahr. So soll es offensichtlich weitergehen, denn BYD will eigene Schiffe kaufen und mindestens eine Fabrik in Europa bauen und hat sich an einem Lithium-Produzenten beteiligt. Als entscheidende Konkurrenz sieht das chinesische Unternehmen aber nicht Tesla, sondern Autos nur mit Verbrennungsmotor.

Eigene Schiffe für Elektroauto-Transporte

In diesem April gab BYD bekannt, bei sich selbst die Produktion derartiger Fahrzeuge eingestellt zu haben. Seitdem ist das Unternehmen ein reiner NEV-Hersteller – in China werden Plugin-Hybride ebenso gefördert wie reine Elektroautos. Dort verkauft BYD von beidem bereits mehr als Tesla und hat in diesem Jahr die internationale Expansion forciert. Teil davon ist ein Start in Deutschland und anderen europäischen Ländern mit vorerst drei (reinen) Elektroauto-Modellen.

Die werden vorerst per Schiff aus China nach Europa gebracht. Bei solchen Elektroauto-Exporten hat Tesla nach Angaben von CEO Elon Musk im dritten Quartal die Erfahrung gemacht, dass kaum noch genügend Kapazität für die steigenden Stückzahlen zu bekommen war. Dieses Problem scheint auch BYD kommen zu sehen, denn laut Berichten hat das Unternehmen im Oktober mindestens sechs eigene Schiffe bestellt, die je 7700 Autos transportieren können. Das staatseigene Unternehmen SAIC Motor, Partner mehrerer West-Marken und mit MG schon in Europa vertreten, soll sogar sieben Schiffe für je 8900 Fahrzeuge bauen lassen.

In einem Interview mit Bloomberg bestätigte BYD, eigene Schiffe zu kaufen – bei der eigenen Größe könne man bei externen Anbietern nicht mehr mit zu 100 Prozent zufrieden stellendem Service rechnen, sagte Stella Li, Executive Vice President. Darüber hinaus kündigte die Managerin an, dass trotzdem auch eine Fabrik in Europa gebaut werde – oder möglicherweise auch zwei. Derzeit werde ausgewertet, welcher Standort am besten den schnellen Hochlauf bei BYD unterstützen könne.

BYD-Managerin sieht Tesla nicht als Gegner

In Elektroauto-Produktion wie Logistik sieht das Unternehmen also auch längerfristig Wachstum vor, und das gilt auch für einen frühen Aspekt der Lieferkette dafür. Statt mit Elektroautos hat BYD mit Batterien begonnen und ist auch hier dabei, zu den größten seiner Branche heranzuwachsen. Wegen drohender Rohstoff-Knappheit denkt Tesla über eine eigene Lithium-Verarbeitung nach und selbst etablierte Auto-Hersteller haben begonnen, sich nicht nur nach Batterie-, sondern auch nach Rohstoff-Partnern umzusehen. Und BYD hat sich jetzt an einem der größten Lithium-Produzenten Chinas beteiligt.

Von der Investition in Höhe von umgerechnet rund 300 Millionen Euro in Shenzhen Chengxin Lithium Group berichtete am Donnerstag CnEVPost. Dafür bekam BYD in einer Privatplatzierung 5,1 Prozent an dem Unternehmen, bei dem es sich um einen der größten Lithium-Produzenten China handeln soll. Der Preis für Lithium-Produkte für Elektroauto-Batterien war laut dem Bericht zuletzt etwa zehnmal so hoch wie vor zwei Jahren.

In dem Bloomberg-Interview ging es hauptsächlich um die Befürchtung, der bekannte Investor Warren Buffet könne nach einer Verringerung seiner Beteiligung ab diesem Sommer ganz aus BYD aussteigen – bei manchen Tesla-Aktionären, die zuletzt stark sinkende Kurse verkraften mussten, weckte das schon Hoffnungen, er könne sich auf dem niedrigeren Niveau bei dem US-Hersteller einkaufen. Die Managerin sagte dazu jetzt jedoch, Buffet habe nur einige Gewinne realisiert. Das sei nur natürlich, und er werde „immer“ der größte Unterstützer von BYD bleiben. Auf Tesla angesprochen, ließ sie außerdem erkennen, das Unternehmen nicht als Gegner zu sehen: „Unsere Konkurrenz, vielleicht unser Feind, ist das Auto mit Verbrennungsmotor“, erklärte Li.

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