Bild: CBAK / @DKurac
Nachdem Tesla im September 2020 selbst entwickelte Batterie-Zellen im XL-Format 4680 vorgestellt hatte, ließen kurz nacheinander CATL, LG Energy und Panasonic wissen, dass auch sie an der Produktion des neuen Typs interessiert wären. Das war insofern zu erwarten, als alle drei Zellhersteller Tesla schon heute beliefern und CEO Elon Musk sie eingeladen hatte, das auch weiterhin und mit höherem Volumen zu tun. Überraschender aber kündigte jetzt der kleinere Produzent CBAK Energy Technology, ab 2023 ebenfalls im großen Stil 4680-Zellen zu fertigen.
4680-Produktion bei CBAK soll 2023 starten
CBAK hieß bis 2017 China BAK Battery und ist seit mehreren Jahren an der Nasdaq notiert. Das Unternehmen ist viel älter, aber auch kleiner als der Tesla-Lieferant CATL aus demselben Land, der sich je nach Zählung und Zeitraum rasch zum größten Zellhersteller der Welt vor LG Energy entwickelt hat. Seine Marktkapitalisierung beträgt 450 Millionen Dollar, den Umsatz 2019 gibt CBAK mit gut 22 Millionen Dollar an, den Großteil davon mit Zellen für Geräte für unterbrechungsfreie Stromversorgung statt für Elektroautos. Neuere Geschäftszahlen liegen noch nicht vor.
Dass der Winzling unter den Lieferanten von Elektroauto-Batterien bislang nicht zu den Tesla-Partnern zählt, ist nicht überraschend. Auch auf die Pläne mit den 4680-Zellen kam CBAK ohne Beitrag des US-Unternehmens, sagte Ende März der Leiter der dortigen Forschung und Entwicklung laut einer chinesischen Nachrichten-Seite. Der lokale Twitter-Nutzer @DKurac ergänzte dazu jetzt die Informationen zu den angestrebten Terminen. Ende dieses Jahres will CBAK demnach erste Muster von 4680-Zellen fertig haben und im kommenden Jahr ein Modell für die Massenproduktion, die dann 2023 starten soll.
Currently, we are planning our 46-series platform, we want to develop #4680/46105 and #CTP, we plan to use #LFP for R=<400km and 4680 for R=>400km #EV models, #China media citing #JAC battery tech deputy director. https://t.co/1FHsl2jHIj
— Moneyball (@DKurac) April 1, 2021
Laut dem Bericht bei itdcw.com sagte der F&E-Leiter, CBAK beschäftige sich schon seit „vielen Jahren“ mit zylindrischen Zellen in größeren Formaten als dem Standard 2170, den Tesla mit Panasonic für das Model 3 eingeführt hat; seit 2019 sei für Highend-Kunden eine 32105-Zelle mit sehr guten Werten verfügbar. Ansonsten wiederholte er Vorteile des neuen 4680-Formats, wie sie Tesla schon beim Batterie-Tag nannte, etwa den weitaus höheren Energiegehalt, der weniger Zellen und damit Peripherie- und Steueraufwand pro Akku bedeute.
Tesla hält wichtiges Elektroden-Patent
Der Tesla-Batterietag im September 2020 war lange angekündigt und mehrfach verschoben worden, und im Vorfeld verwies CEO Elon Musk auf ein Patent, das „weitaus wichtiger“ sei, als es sich anhöre. Darin stellten Tesla-Forscher das Design mit „tabless“-Elektroden vor, das tatsächlich eine bedeutende Rolle für die später gezeigten 4680-Zellen spielt. Die geplanten CBAK-Zellen scheinen nach demselben Prinzip aufgebaut zu sein: In dem Bericht aus China ist von Google übersetzt von „all-tab“ oder „endlosen Ohren“ die Rede, was jedenfalls danach klingt. Wie sich das mit dem Tesla-Patent verträgt, lässt der Bericht offen.