Für seine Wachstumspläne mit Elektroautos und stationären Stromspeichern braucht Tesla-CEO Elon Musk so viele Batterie-Zellen, dass er den eigenen Typ 4680 entwickelt hat und auch selbst produzieren will. Das ist allerdings definitiv nur als Ergänzung zu den Batterien von Zulieferern gedacht, machte Musk nach der Vorstellung der eigenen Pläne wiederholt klar. Mit CATL, LG Energy Solutions und Panasonic zeigten alle drei bisherigen Tesla-Partner Interesse daran, in die 4680-Produktion einzusteigen. Wie jetzt berichtet wird, hat LG Energy sogar schon einige Test-Zellen in dem neuen Format für Tesla hergestellt und will ab 2023 im größeren Maßstab starten.
Neue US-Fabrik von LG für Tesla?
Tesla selbst baut seit vergangenem Sommer neben dem Elektroauto-Werk Fremont eine große Pilotproduktion für die 4680-Zellen auf, die bis Ende dieses Jahres eine jährlich Kapazität von 10 Gigawattstunden erreichen soll. Die erste Serienproduktion der eigenen Batterien im Großmaßstab ist laut CEO Musk für die deutsche Gigafactory bei Berlin geplant; auch für die ähnlich schnell entstehende Gigafactory bei Austin in den USA soll eine Zellfertigung vorgesehen sein.
LG Energy Solutions gehörte bis Ende 2020 LG Chem und wurde dann unter dem neuen Namen herausgelöst. Das Unternehmen war zuletzt wieder der größte Zellhersteller der Welt und gewann Tesla als Kunden für Model 3 aus der Gigafactory in China. Vergangene Woche kündigte LG Energy an, eine neue Zellfabrik in den USA zu planen, nannte aber keine Abnehmer-Namen. Die lieferte jetzt die Nachrichten-Agentur Reuters nach: Gehofft werde auf Tesla, berichtete sie unter Berufung auf Branchenkreise.
Panasonic bestätigte 4680-Pilotlinie
Einen über die China-Lieferungen hinausgehenden Vertrag mit Tesla soll es noch nicht geben, aber laut dem Bericht will LG Energy schon 2023 die neuen 4680-Zellen produzieren und prüft dafür Standorte in den USA und Europa. Einige Proben davon seien schon hergestellt worden. Einer Serienproduktion stünden aber noch technische Hindernisse und die schwierige Hochskalierung entgegen. LG Energy sei in der Lage, solche Risiken einzugehen, sagte eine Quelle dazu.
Von Teslas erstem Batterie-Partner Panasonic war schon zuvor bekannt geworden, dass er sich konkret auf eine 4680-Produktion für Tesla vorbereitet. Ob es schon einen Vertrag gibt, ist allerdings offen. Nach Aussagen seines Finanzchefs will das Unternehmen zunächst eine 4680-Pilotlinie in Japan aufbauen.