Bild: Tesla
Das Tesla Model Y war anders als sein flacherer Bruder Model 3 nie als Elektroauto für 35.000 Dollar versprochen. Trotzdem hat Tesla jetzt schon kurz nach dem Beginn der Auslieferungen in diesem März den Preis für seinen Crossover deutlich gesenkt. In den USA ist das Model Y seit diesem Wochenende laut Tesla-Website für knapp unter 50.000 Dollar zu haben, 3000 Dollar weniger als bisher. Die Performance-Variante wurde ebenfalls billiger, aber nur um etwa 1000 Dollar auf knapp 60.000 Dollar. In Deutschland dagegen blieben die Preise vorerst unverändert.
Tesla macht Model Y attraktiver
Gut ein halbes Jahr früher als zunächst angekündigt hatte Tesla Mitte März die ersten Model Y an Kunden in den USA übergeben. Einer schnellen Steigerung von Produktion und Auslieferungen stand dann zunächst die Coronavirus-Zwangspause für das Tesla-Werk Fremont entgegen, die bis Mitte Mai anhielt. Dann aber wurde bei Tesla die Arbeit unter Hochdruck wieder aufgenommen, und das Model Y könnte schon einen merklichen Anteil an den für das Krisen-Umfeld überraschend hohen Tesla-Auslieferungen im zweiten Quartal 2020 gehabt haben.
Mit der Preissenkung wird der Tesla-Crossover für sich genommen und im Vergleich zu in den USA nahenden Konkurrenten wie dem Ford Mustang Mach-E noch einmal attraktiver. Gleichzeitig vollzieht Tesla damit in etwa eine Preissenkung nach, die es beim Model 3 in den USA schon Ende Mai gegeben hatte. Ab der Basis-Variante mit kleinerem Akku und Heck-Antrieb (die es beim Model Y noch nicht gibt) wurde es noch einmal rund 2000 Dollar billiger auf knapp 38.000 Dollar (dort immer vor Steuern).
Keine Änderung auf deutscher Tesla-Seite
Solche Preissenkungen müsse keineswegs ein Zeichen der Schwäche sein – vor allem nicht, wenn man Tesla eher als Technologie- denn als Auto-Unternehmen versteht. In diesem Fall sind sinkende Preise stattdessen Teil der stetigen technischen Weiterentwicklung, die zusammen mit steigendem Volumen zu sinkenden Kosten pro produzierter Einheit führt. Das ermöglicht niedrigere Preise ohne sinkende Gewinn-Marge, und im Idealfall geht es immer so weiter. In China etwa hat Tesla den Preis von lokal produzierten Model 3 schon mehrmals gesenkt und erkennen lassen, dass sinkende Kosten noch mehr Potenzial dafür bieten.
In Deutschland allerdings ist dieser Effekt bei den Preisen für das Tesla Model Y noch nicht angekommen. Dort werden weiterhin knapp 59.000 Euro für die normale Allrad-Variante und knapp 66.000 Euro für das Model Y Performance verlangt, womit Tesla nicht einmal die deutsche Mehrwertsteuer-Senkung Anfang Juli weitergegeben hat. Aber bis zum tatsächlichen Produktions- und Verkaufsstart in Europa dürfte sich noch einiges ändern – auf jeden Fall muss Tesla noch die zusätzlichen Farb-Optionen in den Konfigurator einbauen, die es laut CEO Elon Musk bei Model Y aus der deutschen Gigafactory geben soll.