Der Schritt war schon erwartet worden, und CEO Elon Musk nutzte die Gelegenheit der Telefonkonferenz zu den Tesla-Geschäftszahlen im ersten Quartal 2020, um ihn offiziell zu machen: „Ich freue mich, bekannt geben zu dürfen, dass wir den Preis für das Model 3 mit Standard-Reichweite nach chinesischer Zeit morgen senken werden“, sagte er auf die Frage eines Anlegers hin. Der Preis werde unter der von der Regierung neu festgesetzten Förder-Grenze liegen, ergänzte der Tesla-Chef, sodass Käufer des Model 3 in China wieder von der Prämie in Höhe von rund 3000 Euro profitieren können.
Tesla Model 3 für 38.000 Euro
Nachdem die chinesische Regierung Anfang des Jahres noch versichert hatte, ihre Elektroauto-Förderung vorerst beizubehalten, führte sie vergangene Woche überraschend und kurzfristig doch einige Änderungen ein. So sank die Prämie von 25.000 Yuan auf 22.500 Yuan, worauf Tesla sofort mit einer Erhöhung des angegebenen End-Kaufpreises für das Model 3 in China reagierte.
Der Hersteller-Preis für alle drei lokal gefertigten Varianten des Model 3 blieb zunächst gleich. Aber das bedeutete, dass sie nach einer weiteren Regel-Änderung zu teuer für eine Förderung waren: Nur noch Elektroautos bis 300.000 Yuan (gut 39.000 Euro) werden ab Ende Juli gefördert, und selbst das Model 3 mit Standard-Reichweite kostete bei Tesla in China rund 24.000 Yuan mehr.
Jetzt aber ist zumindest der Basis-Tesla wieder förderfähig. Wie vom CEO angekündigt, wurde der Preis dafür auf der China-Website schon gesenkt – und zwar sogar weiter, als allein zur Prämien-Sicherung erforderlich gewesen wäre. Mit 291.800 Yuan kostet das Model 3 Standard-Reichweite plus in China bei Tesla jetzt etwa zehn Prozent weniger als zuvor; umgerechnet sind das nur noch knapp 38.000 Euro, nach staatlicher Förderung 35.000 Euro.
Kosten für Model 3 in China sinken
Und wie die Führung in derselben Konferenz mitteilte, muss Tesla dafür nicht etwa niedrigere Margen in Kauf nehmen. In China gebe es schnelle Fortschritte bei der Senkung der Kosten für das Model 3, informierte CEO Musk. Sie seien jetzt schon niedriger als im Tesla-Stammwerk Fremont, und im laufenden Quartal werde sich diese Entwicklung fortsetzen, ergänzte Finanzchef Zachary Kirkhorn. Dies beruhe zum einen auf höheren Stückzahlen, weil die festen Kosten dann auf mehr Teslas verteilt werden können. Zum anderen gebe es noch viele Möglichkeiten, das Model 3 in China mit mehr lokalen Teilen zu bauen, was weitere Preissenkungen und höhere Margen ermögliche.