Bild: Axel Springer
Tesla-CEO Elon Musk wird allmählich zu einem regelmäßigen Gast in Deutschland. Dass er die europäische Gigafactory im brandenburgischen Grünheide ansiedeln will, verriet er bei der Verleihung des Goldenen Lenkrads an das Tesla Model 3 Ende 2019 in Berlin, anschließend ließ er wegen der Corona-Pandemie zwar den versprochenen Besuch zum Baustart im Frühjahr ausfallen, war aber später in diesem Jahr schon zweimal dort. Und Anfang Dezember will er für eine weitere Ehrung erneut nach Deutschland kommen.
Multimedia-Abend für Elon Musk
Das teilte am Donnerstag der deutsche Großverlag Axel Springer mit, der als Besitzer der Bild-Gruppe auch am Goldenen Lenkrad für Tesla beteiligt war: Am 1. Dezember werde Musk in Berlin persönlich den Axel Springer Award entgegennehmen. Der Preis wird nach Angaben des Verlags in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben und ist nicht mit einer Geldprämie verbunden. Musk werde für „den Erfindergeist und die Innovationskraft“ ausgezeichnet, mit der er „gleich mehrere Branchen revolutioniert hat“. Er sei der Visionär hinter Tesla, SpaceX, Neuralink, Boring Company und weiteren Unternehmen.
Statt mit mehr Geld werden die Springer-Preisträger mit auf sie zugeschnittenen Veranstaltungen geehrt. Die für den Tesla- und SpaceX-Chef trägt laut Springer den Titel „An Evening for Elon Musk – Mission to Mars“, scheint sich also eher auf seine Weltraum-Pläne zu konzentrieren als die mit Elektroautos und Batterien. Angekündigt sind multimediale Elemente, mit denen der Unternehmer und Ingenieur gewürdigt werden solle, und ein Gespräch mit Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner.
Deutsche Politik hofiert Tesla-Chef
Und wie bei den bisherigen Deutschland-Besuchen von Musk in diesem Jahr hat sich auch die Politik dazu angekündigt. Im September traf er neben Partner-Unternehmen und Gigafactory-Fans Minister auf Landes- und Bundesebene, die sich fast für ihn bereitzuhalten schienen. Kaum war Musk weg, kam Wirtschaftsminister Peter Altmaier als Gast zu einer Supercharger-Eröffnung in Berlin und sagte, er freue sich, dass Tesla mit der lokalen Fabrik zu einer lokalen Marke werde – und damals war noch nicht einmal klar, dass Musk in Deutschland auch die größte Batterie-Produktion der Welt einrichten möchte.
Vielleicht um die deutschen Auto-Werbekunden des Verlages nicht zu sehr zu düpieren, wird als Laudator bei der Musk-Feier nach weiteren Springer-Angaben nicht der Wirtschaftsminister auftreten, sondern Gesundheitsminister Jens Spahn. Dessen Ressort dürfte zwar mit den Mars-Aktivitäten und -Plänen des geehrten Multi-CEO wenig zu tun haben. Aber zumindest zu Tesla gibt es eine Verbindung, denn dessen deutsche Tochter Grohmann Automation baut für das Biotech-Unternehmen Curevac mobile Kleinanlagen zur Produktion von RNA-Medikamenten und -Impfstoffen.