Bild: @Simotaneously
Das eine ist die elektrische Neu-Interpretation eines Benziner-Sportwagens von einem traditionellen Auto-Hersteller, das andere die Crossover-Variante eines von Grund auf neu entwickelten Mittelklasse-Elektroautos. Auf neuen Fotos aber sehen sich Ford Mustang Mach-E und Tesla Model Y trotzdem bemerkenswert ähnlich. Wie die meisten Elektroautos aus der alten Branche ist auch der Ford unruhiger und aggressiver anzusehen als der Tesla. Ansonsten aber laufen aktuelle Design-Trends sowie Freiheiten und Erfordernisse speziell von Batterie-Autos auf viele Gemeinsamkeiten hinaus.
Tesla-Crossover neben Ford-Crossover
Der Ford Mustang Mach-E, vorgestellt Ende 2019, wird das erste moderne Elektroauto von Ford und soll Ende dieses Jahres zunächst auf den nordamerikanischen Markt kommen. Wie der Name verrät, soll er an den Ford Mustang erinnern, also den ersten Vertreter der bezahlbaren und trotzdem sportlichen Pony Cars, den es auch als besonders schnellen Mach 1 gab. Doch das Elektroauto ist viel eher ein Crossover-SUV als ein niedriger Sportwagen. Das dürfte dem aktuellen Kunden-Geschmack geschuldet sein, aber auch der Tatsache, dass sich Elektroautos mit den von Tesla eingeführten Batterien im Boden nicht so einfach flach gestalten lassen.
Dafür gibt es, wie Tesla vorgemacht hat, umso mehr Platz und Gestaltungsfreiheit im Innenraum. Das gilt schon bei der Limousine Model 3 und noch mehr beim seit März in Nordamerika erhältlichen Tesla Model Y, das mehr Platz nach oben bietet. Und das ist wohl der Grund dafür, dass Fords Elektro-Nachfolger des straßennahen Benzin-Schluckers Mustang von hinten betrachtet aussieht wie ein etwas zerklüfteteres Model Y von Tesla.
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Material dazu lieferten jetzt mehrere Nutzer auf Twitter, die bei verschiedenen Gelegenheiten die Chance nutzten, Ford Mustang Mach-E und Tesla Model Y Seite an Seite zu fotografieren – Ford ist mit seinem Elektroauto offenbar für Testfahrten unterwegs. Beide haben ein fast gleich weit nach unten gezogenes Coupe-Dach, das in beiden Fällen in einem Heck-Spoiler endet, bei Tesla etwas ausgeprägter. Trotzdem wirkt der Ford unruhiger (was wahrscheinlich als dynamischer gedacht ist), denn seine Rückleuchten sind vertikal dreigeteilt, das Blech unter der Heck-Klappe hat eine Sicke, und zusätzlich gibt es noch einen Spoiler am und eine Antenne auf dem Dach.
Ein anderes Foto zeigt die Elektro-Crossover von Ford und Tesla auch von vorne, und auch hier ist die Grundform frappierend ähnlich. Auch beim Mustang-Elektroauto ist der Kühlergrill geschlossen, aber anders als beim Model Y mit einer offenen Spange darum verziert. Ansonsten ist der Tesla wieder schlichter gestaltet, während die Frontkofferraum-Haube des Mustang Mach-E wie hinten Knick-Linien aufweist.
Start-Rennen mit Tesla in Europa
Auch bei den reinen Maßen sind sich Mustang Mach-E und Tesla Model Y bemerkenswert ähnlich – in Radstand, Länge, Breite und Höhe unterscheiden sie sich jeweils nur wenige Zentimeter. Bei den Preisen will Ford Tesla mit einer Einstiegsversion mit Heckantrieb und kleinerem Akku für 230 Meilen EPA-Reichweite deutlich unterbieten, bei der Leistung in der Top-Version mit größerem Akku mit Teslas Performance-Variante mithalten. 99 Kilowattstunden Kapazität soll die große Batterie haben. Das ist deutlich mehr als bei Model 3 und Model Y – aber bei der Reichweite bleibt Tesla trotzdem vorn.
In Nordamerika hat Tesla das Rennen um den Markt-Start seines Crossover-Elektroautos offensichtlich gewonnen – das Model Y ist dort schon normal auf den Straßen, während der Ford nur wie jetzt bei Tests gesichtet wird. Eigentlich sollte der Mustang Mach-E zumindest schon in diesem Jahr auch nach Europa kommen und wäre hier damit vor dem Tesla zu haben gewesen, für den erst die Gigafactory bei Berlin gebaut werden muss. Aber während Ford am US-Start noch in diesem Jahr festhält, wurden die ersten Auslieferungen in Europa auf „Anfang 2021“ verschoben.