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Multi-Konzern Stellantis mit Elektroauto-Plan: Akku für 800 km und Tesla-Beschleunigung

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Bild: Stellantis

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Als ein weiterer großer Auto-Konzern hat am Donnerstag Stellantis weit reichende Pläne für stärker elektrifizierte und digitalisierte Autos nach Tesla-Vorbild vorgestellt. Die Präsentation hat unter anderem den Vorteil, dass sie alle 14 Auto-Marken des seinerseits erst vor kurzem durch die Fusion von Fiat-Chrysler und PSA aus Frankreich entstandenen Multi-Gebildes im Überblick auflistet – zusammen mit neuen Slogans für jede davon, die sämtlich einen Elektro- oder Umwelt-Aspekt enthalten. Ein Ende für Verbrennungsmotoren gab Stellantis zwar noch nicht bekannt und schreibt verdächtig oft von „elektrifiziert“ statt „rein elektrisch“. Die reinen Elektroautos aber sollen bis zu 800 Kilometer Reichweite bieten und in weniger als 2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen – das wäre schneller als mit dem neuen Tesla Model S Plaid.

Zellen ohne Nickel und Kobalt wie bei Tesla

Bis 2025 will sich Stellantis die neue Initiative 30 Milliarden Euro kosten lassen, wie der Konzern an seinem EV Day 2021 mit vielen hohen Führungskräften des Konzerns und seiner Marken wissen ließ. Teil der Pläne sind auch wie bei Tesla sowie anderen umsteigenden Herstellern aus der alten Auto-Welt eigene Batterien. Bis 2025 will Stellantis auf 130 Gigawattstunden Kapazität kommen, bis 2030 auf 260 Gigawattstunden aus fünf Fabriken. Einen Partner dafür nannte Unternehmen nicht, verkündete aber, Absichtserklärungen mit zwei westlichen Lithium-Produzenten unterschrieben zu haben.

Ebenfalls wie Tesla und seitdem andere westliche Hersteller will Stellantis in Zukunft offenbar Batterie-Zellen mit der robusten, aber weniger effizienten Chemie Lithium-Eisenphospat (LFP) für die Kathode einsetzen. In der Präsentation wurden sie als „nickel-kobalt-frei“ bezeichnet, aber auch das ist eine Eigenschaft von LFP – Tesla-Chef Elon Musk hat sie schon als den entscheidenden Verfügbarkeits- und Kostenvorteil genannt. Für höhere Energiedichten sind auch bei Stellantis weiter Zellen mit Nickel-Anteil vorgesehen.

Verbaut werden sollen beide Typen von Zellen ab 2026 in einem „einzigartigen einheitlichen Design“ direkt im Paket, also ohne die bislang meist übliche Zwischenverpackung in Modulen. Bei den Elektroautos dafür zeigte Stellantis vier Plattformen von Kleinwagen bis Nutzfahrzeugen. Dazwischen befinden sich noch Premium- und Performance-Elektroautos, im zweiten Fall mit der Ergänzung „American Muscle“ (s. Abbildung oben). In diesem Segment dürfte dann auch eines der Modelle zu finden sein, für das Stellantis die Beschleunigung auf 100 km/h in weniger als 2 Sekunden ankündigte.

Stellantis-Elektroauto mit Roadster-Werten

Ein Marken-Kandidat dafür wäre Dodge mit dem neuen Slogan „Zeig‘ es der Straße, nicht dem Planeten“. Aber auch Maserati aus dem italienischen Teil des Stellantis-Reichs („Das Beste bei Performance-Luxus, elektrifiziert“) könnte eine solche elektrische Wiederbelebung gewiss vertragen. Mit unter 2 Sekunden bis 100 km/h wäre selbst das frisch gestartete Tesla Model S Plaid übertroffen und der Tesla Roadster käme in Sichtweite.

Für das meiste davon nannte Stellantis allerdings keine festen Daten. Und auch die konkrete Ziel-Angabe zum Elektro-Anteil in 2030 fiel verschwommen aus: 70 Prozent der Verkäufe soll er in Europa bis dahin betragen, doch das Unternehmen schreibt von „low emission vehicles“, also Fahrzeugen mit geringen Emissionen, zu denen auch Plugin-Hybride zählen könnten. In den USA soll derselbe Anteil bis 2030 sogar nur 40 Prozent betragen. Streng genommen ist noch nicht einmal sicher, wie bald jede der 14 Marken reine Elektroautos bekommen wird: Stellantis schreibt nur von „vollständig elektrifiziert“, und auch Slogans wie „Gebaut für einen nachhaltigen Planeten“ beim Pickup-Hersteller Ram lassen zumindest Interpretationsspielraum.

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