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An diesem Dienstag stand Tesla-CEO Elon Musk auf der North American International Auto Show fragenden Reportern Rede und Antwort. Die Diskussion ging so lange, dass er nach 45 Minuten für eine weitere Dreiviertelstunde die Gesprächsrunde in einen anderen Raum verlegte. Dabei wurden nicht nur angenehme Fragen gestellt doch Musk antwortete souverän.
Man sprach von den fallenden Preisen für Rohöl, von einer noch geringen Nachfrage auf einem wichtigen Markt und von Produktionsverschiebungen. Musk sah Tesla Motors jedoch von nichts dergleichen gefährdet. Ganz im Gegenteil. Das neue Ziel heißt nämlich nun: Bis 2025 mehrere Millionen Fahrzeuge jährlich abzusetzen. Bisher sprach man von 500.000 Fahrzeugen bis 2020.
Dafür muss man jedoch auch Investieren und so könnte es sein, dass man bis 2020 keine Gewinne einfahren wird. Währenddessen wurde Musk auf den fallenden Rohölpreis angesprochen und nach den daraus ergebenden Folgen für Elektrofahrzeuge gefragt.Jedoch scheint der CEO davor keine Angst zu haben: „Ich glaube nicht, dass es das [Model] S oder X betrifft.“
Über die Produktionsverschiebung zum Model X heißt es: „Es sind zwei Schritte nach vorn und ein Schritt zurück. Für mich war es wichtig, dass die Türen des Fahrzeugs nicht einfach nur ein Gimmick, sondern einen fundamentalen Teil der Funktion des Fahrzeugs darstellen.“ Die ersten Model X sollen bereits im 3. Quartal dieses Jahres ausgeliefert werden.
Während des 4. Quartals seien die Verkäufe von Tesla Motors in China ein wenig zurückgegangen. Dies begründet Musk damit, dass man scheinbar nicht genügend Auskunft darüber gegeben hat, wie einfach es sei in den eigenen vier Wänden Lademöglichkeiten zu installieren und zu verwalten. Die potenziellen Kunden hätten dies mit hohem Aufwand verbunden.
Nachdem man dies nun korrigiert hat, erkennt man wieder einen leichten Anstieg des Absatzes. Sicherlich werden auch die neuen Executive-Rücksitze einen Teil dazu leisten, da viele Geschäftsleute in China chauffiert werden und sich solche Sitze wünschen. Offizielle Verkaufszahlen für den chinesischen Markt gibt Tesla Motors aktuell jedoch nicht preis.
Elon Musk wurde während der Diskussion auch über den kürzlich vorgestellten und rein elektrischen Chevrolet Bold befragt, welcher eine Reichweite von 200 Meilen (knapp 320 Kilometer) vorweisen soll und lediglich 30.000 US-Dollar kosten wird. Dieser soll nämlich 2017 auf den Markt kommen und würde damit direkt mit dem Tesla Model 3 konkurrieren.
Musk war einerseits erfreut über die Tatsache, dass auch andere Autohersteller endlich reine Elektrofahrzeuge mit größerer Reichweite bauen, ließ sich aber nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass in den angekündigten 30.000 US-Dollar die Subvention von 7.500 US-Dollar für E-Autos mitberechnet wurde. Das Model 3 hingegen soll ohne Subvention circa 35.000 US-Dollar kosten.
Zusätzlich machte Elon Musk noch einmal darauf aufmerksam, dass man weiterhin gegen bestimmte Staaten und deren Gesetze versucht anzukommen, da es Tesla Motors bisher nicht erlaubt ist dort ohne Niederlassungen seine Fahrzeuge zu verkaufen. Zwar könnte sich Musk in Zukunft eigene Vertragshändler vorstellen, jedoch will man erst das aktuelle Konzept verfolgen.
Nachdem Musk darauf hindeutete, dass die aktuellen Verkaufszahlen nur durch die voll ausgelastete Kapazität beeinträchtigt werden, sprach er von zukünftigen Plänen über weitere Produktionsstandorte in Europa, Asien und der Ostküste von Nordamerika. Eine Fabrik in Detroit könnte er sich vorstellen, wenn man denn endlich zulässt, dass Tesla Motors dort verkauft.
Als CEO von Tesla Motors möchte Musk mindestens bis zur Produktion des Model 3 bleiben, würde aber sein Leben lang ein Teil des Unternehmens sein. Der einzige Umstand, der ihn dazu verleiten würde zu gehen, wäre, wenn die Gigafactory die Herstellungskosten von Batterien nicht senken könnte. „Dann sollte ich definitiv gefeuert werden“, sagt Musk.