Bild: Misha Charoudin
Dass die ansatz- und unterbrechungslose Beschleunigung bislang hauptsächlich der Elektroautos von Tesla ihre Fahrer zum Grinsen und Lachen bringen kann, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. In diesem Mai aber brachte das elektrische Hypercar Rimac C_Two aus Kroatien den Mann am Steuer sogar zum Weinen – angesichts der Fahrleistungen des Prototypen verlor er schlicht die Fassung. Jetzt hat er sich mit einem Tesla Model 3 Performance auf dem Nürburgring versucht – was immerhin für große Freude reichte.
Elektrische Ring-Premiere im Tesla
Das ist einem Video zu entnehmen, das Misha Charoudin jetzt auf YouTube veröffentlicht hat. Seit Anfang dieses Jahres arbeitet er nach früheren Angaben als Marketing-Manager für Rimac, was ihm auch das überraschende Vergnügen der Test-Fahrt im Mai einbrachte. Doch er wohnt weiter „am weltberühmten Nürburgring“, von dem er auch weiter regelmäßig Videos mit verschiedensten Autos einschließlich Verbrennern einstellt. In den Kommentaren zu einem davon lud ihn der deutsche Besitzer eines Tesla Model 3 Performance ein, mit seinem Elektroauto eine Runde auf dem Ring zu probieren – und seine Antwort habe „na klar!“ gelautet.
Nach einer kurzen Einweisung und Einstellungen für den Track-Modus im kleinsten Performance-Tesla geht es los. Schon die Beschleunigung auf der ersten Geraden entlockt dem Fahrer das bekannte Tesla-Lachen. Wie der Rimac-Manager sagt, war er noch nie mit einem Elektroauto auf dem Nürburgring. Mit einem Tesla Model S habe er das auch nicht versuchen wollen, denn das sei bekannt dafür, nach spätestens einer halben Runde zu überhitzen und teils sogar auszufallen. Das Model 3 aber sei jetzt „eine andere Geschichte“.
Mit sicherem Griff am nach seinem Empfinden etwas zu schmalen Lenkrad mit etwas zu direkter Übertragung und gelegentlichem Reifen-Quietschen nimmt Charoudin Kurve nach Kurve. Eine Weile fährt er hinter einem offenbar getunten Mini her, was den interessanten Effekt hat, dass dessen Motor-Geräusche klingen, als würden sie vom Tesla kommen. Diese Verfolgung wird wegen eines in den Fahrer-Fußraum gefallenen Portemonnaies abgebrochen. Aber bald darauf hängt sich der Performance-Tesla mit dem Ring-Experten am Steuer an einen Porsche 911 GT3 RS, dem er lange auf den Fersen bleibt.
Bremsen von Tesla Model 3 heiß
Die Bremsen des komplett als Serien-Version antretenden Model 3 Performance allerdings melden sich schon relativ früh und dann wiederholt mit einer piependen Wärme-Warnung zu Wort – für echte Renn-Teslas gibt es spezielle Beläge, erklärt der mitfahrende Besitzer. Der Antrieb dagegen bietet zunächst weiter volle Leistung, obwohl die Anzeige der Akku-Temperatur auf dem Touchscreen langsam von Grün zu Orange und dann Rot übergeht. Das Tesla Model 3 könne definitiv mit dem Porsche 911 GT3 RS mithalten und modifiziert vielleicht noch mehr, befindet der erfahrene Fahrer. Dann lässt er den Sport-Verbrenner aber doch entschwinden, weil er wegen der hohen Temperatur der Anlage immer früher bremsen müsse.
Kurz danach setzt auch eine Leistungsbeschränkung ein, aber laut dem Besitzer nur um 5-10 Prozent. Der Rimac-Manager zeigt sich angetan: Tesla habe einen guten Job darin gemacht, seine Elektroautos im Lauf der Jahre zu verbessern. Das Model S hätte die schnelle Runde wohl nicht geschafft, wiederholt er am Ende, die Bremsen des Model 3 seien aber wirklich nicht für den Ring geeignet. Aber immerhin ist schon nach kurzer Langsam-Fahrt der Akku wieder grün und die volle Leistung des Performance-Tesla wieder abrufbar.