Tesla hat mit der Verteilung von Version 2020.8 und anschließend 2020.8.1 seiner Fahrzeug-Software begonnen. Das geht aus Meldungen von Beobachtern auf Twitter hervor. Es mag sich technisch anhören, aber insbesondere Tesla-Besitzer in Europa dürften sich darauf freuen: Sie bekommen mit der neuen Software die Vorschau auf autonomes Fahren, die in den USA schon kurz vor Weihnachten 2019 ausgespielt wurde. Außerdem hat Tesla bei – nicht allen – Model S und X die Rekuperation verbessert und den angekündigten neuen Track-Modus für das Model 3 Performance geliefert.
Vorschau nur mit FSD-Option
Von der Autonomie-Vorschau profitieren nur Tesla-Besitzer mit der neuesten Hardware 3.0, auch als FSD-Computer (für Full-Self Driving) bezeichnet, und nur, wenn sie die FSD-Option bestellt und bezahlt haben, was aber auch nach dem Kauf noch möglich ist. In Deutschland heißt sie Volles Potenzial für autonomes Fahren und kostet derzeit 6300 Euro. Wer FSD gekauft, aber noch die alte Hardware 2.0 oder 2.5 im Tesla hat, soll eine kostenlose Aufrüstung bekommen, die aber in Deutschland noch nicht begonnen hat.
„Vorschau“ auf FSD ist in diesem Zusammenhang fast wörtlich zu verstehen: In den USA bedeutete diese Neuerung zunächst nur, dass auf den Bildschirmen von Teslas mit der Option seitdem auch Verkehrszeichen und Objekte wie Mülltonnen angezeigt werden. Auch Ampeln erkannt die Autopilot-Software jetzt und zeigt sie mit den wechselnden Signalfarben auch an, aber sie reagiert nicht darauf.
Neuer Track-Modus für Model 3
Insofern dürfte es, wenn die neue Software breit verteilt wurde, auch in Europa vorerst bei der verbesserten Visualisierung, aber ohne neue Autonomie-Funktionen bleiben. Allerdings hat Tesla-CEO Elon Musk erst in dieser Woche gesagt, die Autopilot-Software werde grundlegend überarbeitet, sei aber bald fertig und werde dann rasch neue Funktionen ermöglichen.
In der Zwischenzeit bringt das Update auf 2020.8 auch schon den neuen Rennstrecken-Modus (Track Mode) für das Tesla Model 3 Performance, von dem ebenfalls in dieser Woche erstmals berichtet wurde. Er ermöglicht feinere Einstellungen etwa zwischen Front- und Hecklastigkeit, Abschalten von Stabilitätshelfern und erhöhte Kühlung. Zunächst sah es so aus, als würde der Track Mode 2 nur für Käufer eines neu eingeführten Hardware-Pakets von Tesla für die Rennstrecke für 5500 Dollar zu haben sein, jetzt scheint er doch für alle Model 3 Performance zu kommen.
Aktualisierung: Über diese Frage wurde auch auf Twitter diskutiert. Zwischenergebnis: Der Track Mode 2 ist kostenlos für alle Tesla Model 3 Performance – möglicherweise einschließlich der so genannten „Base“- oder „Stealth“-Varianten, die ohne äußere Performance-Insignien verkauft wurden.
if you had track mode before, you'll have this update.
— green (@greentheonly) March 5, 2020
Hardware-Rätsel bei Model S und X
Für die Premium-Modelle S und X bringt das Update ebenfalls Neuigkeiten, wie der Tesla-Kenner @greentheonly auf Twitter mitteilte: verbesserte Rekuperation, also Stromrückgewinnung beim Elektro-Bremsen. Dies scheint aber nur neuere Modelle mit der Bezeichnung „Long Range plus“ zu betreffen, wie sie in den USA erst seit Februar und in Europa noch gar nicht angeboten werden. Für diese gibt Tesla eine etwas höhere Reichweite an, wobei zunächst nicht klar war, ob dies allein über Software-Verbesserungen erreicht wurde. Wenn das Update für Rekuperation tatsächlich nur bei plus-Modellen funktioniert, dürfte das heißen, dass sie auch neue Hardware bekommen haben.