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EnBW-Offensive: Ladesäulen für Bau- und Supermärkte, Elektroauto-Strom für zuhause

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EnBW / Endre Dulic

Bild: EnBW / Endre Dulic

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Am bekanntesten unter den Netzen für das schnelle Laden von Elektroautos in Europa dürften die von Tesla und Ionity sein – das des Elektroauto-Pioniers, weil es früh gestartet wurde und gut funktioniert, während Ionity vor allem durch überdurchschnittlich hohe Preise auffällt. An der Zahl der Standorte in Deutschland gemessen aber hat ein anderer Anbieter sowohl Tesla als auch die teure Konkurrenz längst überholt: EnBW. Und der Energie-Versorger aus Baden-Württemberg geht jetzt noch deutlich stärker in die Elektroauto-Offensive.

Urbane Lade-Standorte bei EnBW wie Tesla

Schon heute betreibe EnBW mit rund 450 schnellen Standorten das größte Netz dieser Art in Deutschland, teilte das Unternehmen vergangene Woche mit – und kündigte an, zunächst 30 Filialen der Baumarkt-Kette toom mit weiteren Stationen mit Leistungen von bis zu 300 Kilowatt auszustatten. Bundesweit habe toom insgesamt 350 Standorte, später sollen noch mehr davon EnBW-Ladesäulen bekommen.

Und in dieser Woche ging es so weiter: Alle rund 150 Standorte des Immobilien-Investors Deutsche Konsum REIT (DKR) sollen ebenfalls EnBW-Infrastruktur für Highspeed-Laden bekommen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der neue Partner besitze Objekte im ganzen Bundesgebiet und vor allem im Osten, von denen viele im Speckgürtel von Großstädten gelegen seien, mit Ankermietern wie dem Baumarkt Obi oder den Supermarkt-Ketten Rewe und Netto. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen alle diese Standorte jetzt schnelle Elektroauto-Ladesäulen bekommen und das Netz vor allem im Nordosten dichter machen.

Auch das Supercharger-Netz von Tesla ist in dieser Region noch relativ dünn, sodass jede Ergänzung gewiss willkommen ist. Zudem verfolgt EnBW dabei wie Tesla die Strategie, Möglichkeiten zum schnellen Elektroauto-Laden näher an die Städte zu bringen: Einen Tag nach der Eröffnung des ersten „urbanen“ Superchargers in Berlin-Schöneberg gab EnBW einen eigenen Stadt-Standort in Stuttgart bekannt. Und zusätzlich zu den eigenen Säulen können seine Kunden über eine App und Ladekarte auch tausende von Drittanbieter-Säulen zum einheitlichen Preis nutzen.

Versteckter Tarif für Elektroauto-Strom

Offensichtlich also hat EnBW Ladeinfrastrukur als Zukunftsmarkt für sich erkannt und investiert massiv – während Ionity, ein Joint-Venture der deutschen Auto-Konzerne plus neuerdings Hyundai, Elektroauto-Fahrer mit seinen hohen Preisen eher verschreckt. 77 Cent pro Kilowattstunde kostet dort derzeit das Laden ohne Monatsabo und Sondertarife, EnBW verlangt knapp 48 Cent, und bei Tesla sind es nach einer kleinen Erhöhung im Oktober an den meisten deutschen Superchargern jetzt 35 Cent.

Darüber hinaus ist EnBW über seine Privatkunden-Tochter Yello auch auf dem Markt für Elektroauto-Laden zuhause aktiv. Anders als bei den schnellen Ladesäulen des Mutterkonzerns, deren Ausbau von vielen PR-Maßnahmen begleitet wird, ist man sich hier aber offenbar noch nicht ganz sicher: Über das Menü auf der Yello-Website ist der spezielle Autostrom-Tarif aktuell nicht zu finden.

Doch wie ein Google-Suche zeigt, gibt es ihn noch, und wie teslamag.de aus eigener Erfahrung berichten kann, ließ er sich zumindest Anfang November noch abschließen. Man muss dafür einmal im Jahr den Besitz eines Elektroautos nachwiesen, ansonsten gibt es aber keine Einschränkungen oder Anforderungen – und Kilowattstunden-Preise für laut Yello reinen Ökostrom aus Europa, die dem Anschein nach deutlich unter dem allgemeinen Hausstrom-Niveau liegen.

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