Die vielen Batterie-Zellen, die Tesla von mittlerweile drei Lieferanten in den USA und Asien bezieht, eignen sich nicht nur für Elektroautos: Parallel baut das Unternehmen auch sein Geschäft mit stationären Akku-Speichern aus. Dabei erfreut sich dank eines vergleichsweise niedrigen Preises und eleganten Tesla-Designs unter anderem das Heim-Produkt Powerwall einiger Beliebtheit – aber in Zukunft wird es nur noch zusammen mit einer Photovoltaik-Lösung von Tesla zu haben sein und umgekehrt.
Große Tesla-Pläne im Energie-Markt
Was genau Tesla im Energie-Bereich vorhat, ist bislang offen, aber laut CEO Elon Musk reichen die Pläne weit. Auf Dauer solle das Unternehmen zu einem verteilten globalen Strom-Versorger werden, hat er erklärt, was mindestens ein ebenso großes Geschäft werden könne wie das mit Autos. Elemente darin sind Solaranlagen und Akkus von Tesla sowie die Software Autobidder, mit der sie sich optimal selbst nutzen und vermarkten lassen. Auch das seit Februar bekannte Engagement von Tesla in Bitcoin könnte paradoxerweise eine Rolle für Musks Gesamtkonzept von nachhaltiger Energie spielen.
Erst einmal aber geht es in kleineren Schritten voran, und nicht ohne Probleme. Tesla hat zwar nachträgliche Solar-Installationen auf privaten Dächern einfacher zu bestellen und viel billiger gemacht, und laut Musk dürfte es bis zur eigenen Photovoltaik-Marktführerschaft in den USA nicht mehr lange dauern. Doch die schicken Dachziegel mit integrierter Strom-Erzeugung namens Solar Roof werden immer noch nur selten installiert, und zuletzt hat Tesla die Preise dafür zunächst bei Neubestellungen und dann sogar nachträglich teils drastisch erhöht.
Starting next week, Tesla Solar Panels & Solar Roof will only be sold as an integrated product *with* Tesla Powerwall battery
— Elon Musk (@elonmusk) April 22, 2021
Gleichzeitig damit wurde bekannt, dass Tesla den Powerwall-Speicher in den USA nur noch zusammen mit seinen Photovoltaik-Modulen oder -Dächern verkauft. Und sozusagen spiegelbildlich dazu kündigte CEO Musk jetzt an, dass man schon bald auch keine Tesla-Stromerzeugung mehr bestellen kann, ohne den Akku dazu zu nehmen: „Ab nächster Woche werden Solar-Module und Solar Roof nur noch als integriertes Produkt mit einer Powerwall-Batterie von Tesla verkauft“, schrieb er auf Twitter.
Powerwall als Schnittstelle zum Stromnetz
Die Streichung der Solo-Bestellungen von Powerwalls im März war ärgerlich für Kunden, die gar keine Chance haben, eine Solar-Anlage auf das oder als Dach zu bekommen. Dass es jetzt keine Tesla-Photovoltaik ohne Powerwall mehr geben soll, klingt weniger problematisch, denn die Zusatzkosten dafür sind (vor allem beim Solar Roof) vergleichsweise niedrig. Und Musk nannte auch einen technischen Grund für das bald obligatorische Energie-Paket. Solarstrom werde in Zukunft immer direkt über die Powerwall geleitet, die als Schnittstelle zum allgemeinen Netz dienen solle, schrieb er. Das mache die Installation „super-einfach“ und ermögliche bei Stromausfällen die nahtlose Nutzung des Akkus für das ganze Haus.