Deutsche Landespolitiker tun sich noch überwiegend schwer, sich für ein Elektroauto als Dienstwagen zu erwärmen, obwohl insbesondere die von Tesla längst hohe Reichweiten und ein Supercharger-Netz zum schnellen Aufladen bieten. So bekommt Brandenburg zwar die europäische Gigafactory in Grünheide, aber keine Teslas für die Regierung, weil der technische Stand von Elektroautos laut Finanzministerium bislang nur für den städtischen Bereich genügt. Der neue Präsident der Dominikanischen Republik aber scheint in dieser Hinsicht weniger Bedenken zu haben: Zu seiner Vereidigung an diesem Sonntag fuhr er in einem Tesla Model S vor.
Tesla fahren ohne Infrastruktur
Darüber berichteten lokale Medien, und auf Twitter wurde ein Video mit dem schwarzen Elektroauto veröffentlicht. Darauf schraubt ein Helfer gerade das hintere Kennzeichen an das Tesla Model S, dessen Heck-Schriftzüge entfernt wurden. Laut einem Bericht von NoticiasSin.com soll es sich dabei aber um die schnellste und teuerste Variante handeln, also das Performance-Modell. Auf den Kotflügeln sind zwei kleine Flaggen montiert, auf dem Nummernschild steht groß „01“ und kleiner in Rot „Presidente“.
Ob das Elektroauto nur für repräsentative Fahrten mit dem Präsidenten eingesetzt werden soll oder immer, ließ sich den Berichten zunächst nicht entnehmen. Von Tesla selbst ist in der Dominikanischen Republik jedenfalls vorerst keine Unterstützung zu erwarten: Laut der weltweiten Übersichtskarte gibt es dort weder eine offizielle Vertretung noch eine Tesla-Werkstatt noch einen Supercharger noch eigene Destination Charger. Die nächste schnelle Tesla-Ladestation findet sich beim Nachbarn Puerto Rico, aber dazwischen liegt ein Stück Karibik-Meer.
https://twitter.com/SIN24Horas/status/1295027734347907073
Der Sozialdemokrat Luis Abinader ist Betriebswirt und Unternehmer und wurde in diesem Juli zum neuen Präsidenten der Dominikanischen Republik gewählt. Angesichts des Auftritts mit dem Tesla Model S erwarteten einige Beobachter, er würde sich bei seiner Antrittsrede zur Vereidigung an diesem Sonntag zu Themen wie Innovation und Strom-Erzeugung äußern, doch das blieb offenbar aus. Dennoch wurde die Entscheidung für ein Elektroauto von Tesla als Signal gewertet. Auch CEO Elon Musk nahm davon Notiz und erklärte auf Twitter höflich, Tesla fühle sich in höchstem Maß geehrt.