Bild: Tesla (Symbolfoto)
Der Auto-Markt in den 25 dafür wichtigsten Ländern Europa hat sich im November weiter schwach gezeigt. Nach einem Rückgang der Neuzulassungen um 18 Prozent gegenüber demselben Monat im Vorjahr liegt die Gesamtzahl für 2021 jetzt nur noch um 0,4 Prozent über der von 2020, hat die Marktforschungsfirma Jato Dynamics ermittelt. Angeführt von Tesla mit neuerdings zwei Modellen in Europa nahm aber der Anteil von reinen und hybriden Elektroautos weiter auf einen neuen Rekordwert zu und überstieg bei weitem den von Diesel-Neuzulassungen.
Tesla Model 3 in Monat und Jahr vorn
Das insgesamt beliebteste Auto auf den 25 Märkten war nach Jato-Daten von dieser Woche im November 2021 mit gut 16.000 Neuzulassungen der Renault Clio, also ein Verbrenner. Mit ebenfalls jeweils gut 16.000 Stück schlossen sich fast gleichauf Dacia Sandero, Peugeot 208 und Peugeot 2008 an. Das verbreitetste reine Elektroauto war das Tesla Model 3 mit 10.739 Neuzulassungen, gefolgt von dem Vorjahresersten Renault Zoe und von dem noch recht neuen Preisbrecher-Elektroauto Dacia Spring. Auf Platz 4 vor dem Skoda Enyaq als dem ersten Vertreter aus dem Volkswagen-Konzern stand im November mit 5347 Europa-Neuzulassungen das Tesla Model Y.
Das Model 3 hatte es in diesem September sogar auf Platz 1 der Neuzulassungen aller Antriebsarten in Europa gebracht, damals vor dem Renault Clio. Im Dezember könnte es erneut so kommen, denn im letzten Monat jedes Quartals trifft auf Export-Märkten üblicherweise eine ganze Tesla-Welle ein. Mit 112.687 Neuzulassungen bis einschließlich November führt das Model 3 zugleich die bisherige Jahresbilanz der Elektroautos klar an. Als Zweiter folgt mit großem Abstand (gut 64.000 Neuzulassungen) der alte VW e-up und dann (mit rund 62.500) der moderne VW ID.3.
Die allgemein schwache Lage auf dem Auto-Markt begründete ein Jato-Analyst mit einem Mangel an Angebot, nicht an Nachfrage – die ganze Branche ist also in einer Situation, wie sie Tesla nach eigener Darstellung seit Jahren kennt. Laut dem Analysten ist angesichts von anhaltender Chip-Knappheit und lokalen Lockdowns in diesem Jahr klar, dass es einen Rückstau von Kunden gibt, die ein neues Auto wollen. Derzeit falle die Wahl auch schlicht deshalb vermehrt auf Elektroautos, weil sie besser verfügbar sind und gefördert werden.
Verbrenner stellen weiter Mehrheit
Europaweit wurden nach den Jato-Daten im November gut 850.000 Autos neu zugelassen, davon mit 217.709 rund 26 Prozent solche mit niedrigen Emissionen, also reine Elektroautos und Plugin-Hybride. Dem Diesel haben diese Fahrzeuge damit schon den Rang abgelaufen, halten die Marktforscher fest. Sein Anteil ging auf 18 Prozent zurück. Benzin-Verbrenner dagegen stellten im November 2021 mit 53 Prozent Anteil weiterhin die – wenn auch langsam abschmelzende – absolute Mehrheit unter den Neuzulassungen auf den 25 Europa-Märkten.