Die Autobahnpolizei im kalifornischen Donner Pass hat einen mit Betonblöcken beladenen Prototypen des Sattelschleppers Semi von Tesla zu Gesicht bekommen und sich offenbar näher dazu erkundigt. Das Ergebnis: „Laut dem Fahrer wird das Fahrzeug mit 75.000 Pfund betrieben, und es erreicht oder übertrifft die Reichweitenschätzungen“, schrieb die lokale California Highway Patrol (CHP) auf Facebook und veröffentlichte vier Bilder des rot lackierten Fahrzeugs.
Der Tesla Semi wurde im Jahr 2017 vorgestellt und sollte ursprünglich schon ab diesem Jahr produziert werden; im Juni verschob Tesla-Chef Elon Musk den Start aber auf „gegen Ende nächsten Jahres“. Als Reichweiten hatte er bei der Vorstellung 300 und 500 Meilen nach US-Norm EPA genannt, und zwar voll beladen, was bei Beobachtern und Konkurrenten zum Teil für Unglauben sorgte. Im Mai 2018 sagte Musk dann, die Reichweite der Produktionsversion werde sogar an 600 Meilen heranreichen.
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Seit der Vorstellung wurden immer wieder Prototypen des Semi auf öffentlichen Straßen gesichtet und gefilmt, zum Teil mit Ladung, zum Teil ohne. Zudem besuchten Tesla-Mitarbeiter wiederholt potenzielle Großkunden mit dem Fahrzeug. Die laut CHP 75.000 Pfund Gesamtgewicht bei der aktuellen Fahrt lägen nah am kalifornischen Limit von 80.000 Pfund (rund 36 Tonnen) für Lastwagen der Klasse 8.
Ob es bei dem Gespräch zwischen Prototypen-Fahrer und CHP-Beamten um 500 oder 600 Meilen Reichweiten-Schätzung ging, geht aus dem Facebook-Eintrag nicht hervor. Auch die zitierte Aussage, die Schätzungen würden „erreicht oder übertroffen“, ist etwas unklar – zumindest für seine Strecken sollte der Fahrer dies genauer wissen. Doch schon 500 Meilen reale Reichweite mit Beladung wären ein hoher Wert.
Die CHP-Beamten jedenfalls zeigten sich angetan von der Begegnung. „Elektrische Lastwagen sind definitiv die Zukunft. Wir freuen uns darauf, mehr elektrische Lastwagen auf der Straße zu sehen“, schreiben sie.