Bilder: Ford
Den Volkswagen ID.4 gibt es nicht nur doppelt, sondern viele Male: Nicht nur existiert das elektrische SUV parallel als Coupe-Ableger ID.5 derselben Marke, große Konzern-Ähnlichkeit damit haben auch der Audi Q4 e-tron und der Skoda Enyaq. Tatsächlich basieren alle (und noch weitere Elektroautos aus dem Konzern bis bald hinunter zum VW ID.2) auf der Plattform MEB – und die ist nicht nur für seine eigenen Marken offen: Noch in diesem Jahr soll auch ein elektrisches Ford-SUV auf dieser Basis auf den Markt kommen.
Ford Explorer soll unter ID.4 starten
Gebaut wird der Explorer laut einer Presse-Mitteilung von Ford von dieser Woche im Werk Köln, das zum neuen Elektro-Zentrum des Unternehmens für Europa werden soll. Dass er den VW-Baukasten nutzt, wird nicht eigens erwähnt, wurde aber schon vor fast vier Jahren bekanntgegeben. Damals wollte Ford „mindestens ein emissionsfreies Volumen-Modell“ auf dieser Basis bauen und rechnete damit, mindestens 600.000 Stück davon zu verkaufen.
Inzwischen hat sich die Ziel-Zahl verdoppelt, denn Ford will noch ein weiteres MEB-Elektroauto für Europa bauen. Über dessen Format gibt es noch keine Informationen, aber seit dieser Woche reichlich Computer-Fotos und erste Daten zum Explorer. Nach den Angaben soll er später in diesem Jahr zu bestellen sein. Dann dürfte auch die Produktion bei Ford in Köln beginnen. Als erwarteten Basis-Preis nannte das Unternehmen unter 45.000 Euro. Damit würde der elektrische Explorer etwas unter dem Plattform-Bruder VW ID.4 starten, der laut Konfigurator in Deutschland ab 48.635 Euro kostet.
Von den aktuell vier VW-SUVs auf der MEB-Plattform unterscheidet sich der Ford Explorer optisch durch eine aufrechtere Form. Dadurch könnte er innen mehr Platz bieten, aber durch höheren Luft-Widerstand etwas an Reichweite verlieren. Beim ID.4 beträgt sie nach WLTP-Norm in der Basis mit 77 Kilowattstunden Akku 531 Kilometer, Ford machte noch keine Angaben dazu. Theoretisch könnte der Explorer auch mit einem kleineren Akku kommen, wie er derzeit nur im VW ID.3 angeboten wird. Der angegebene niedrigere Start-Preis spricht dafür, wenn Ford nicht draufzahlen möchte oder selbst sehr günstige Konditionen bekommen hat.
VW will wie Tesla Batterien produzieren
Noch dürfte VW die Batterien für den Explorer selbst von einem spezialisierten Partner beziehen, aber das soll sich ändern. Wie Tesla (und in den USA auch Ford) hat das deutsche Unternehmen große eigene Batterie-Pläne. Zwei Fabrik-Standorte in Europa sind schon beschlossen und seit kurzem einer in Kanada, weitere sollen folgen. Man wolle ungefähr die Hälfte des Bedarfs an Batterien für sich selbst decken und zusätzlich ein weltweiter Lieferant mit Einfluss auf entstehende Standards werden, sagte der VW-Konzernvorstand für Technologie vergangene Woche der Nachrichten-Agentur Reuters. Ford solle mit seinen MEB-Elektroautos ab 2025 der erste externe Batterie-Kunde sein.