Bild: Tesla
Der Gebrauchtwagen-Markt verlangt nach Tesla Model Y. Das berichtete gegenüber teslamag.de am Freitag Sascha Schmitz, ein freier Händler aus Nordrhein-Westfalen, der sich nach seinen Angaben inzwischen auf Tesla spezialisiert hat. Denn die Nachfrage nach den Elektroautos wird auch gebraucht immer größer – wenn nicht in Deutschland, dann insbesondere in Dänemark, wo man mit jungen Gebrauchten Steuern spart. Vor diesem Hintergrund bot Schmitz schon mehrfach an, sechs Monate gebrauchte Model 3 garantiert zum Neupreis abzüglich der deutschen Kaufprämie zurückzunehmen, sodass man sie praktisch ohne Kauf-Kosten fahren kann. Und jetzt macht er das gleiche Angebot auch mit dem Tesla Model Y.
Anfragen nach gebrauchten Model Y
Das Modell mit dem Model 3 stand am Freitag weiter auf der Website von Schmitz – Mitte November hatte er es wieder aktiviert, nachdem sein erstes Kontingent im September schnell erschöpft war. Jetzt aber habe er eine Partner-Bank, die ein höheres Volumen ermögliche, erklärte der Händler teslamag.de am Telefon. Und damit nimmt er auch das Model Y in beiden derzeit bestellbaren Varianten in das Programm, einschließlich der Performance-Version, deren erste Auslieferungen in Europa noch ausstehen, aber bald beginnen könnten.
Nach dem Model Y als Gebrauchtwagen werde schon vielfach konkret gefragt, berichtete Schmitz. Das Gleiche gelte weiterhin für das Model 3, das er seit Mitte November in allen Varianten zurückkauft. Im dritten Quartal habe man darüber gar nicht groß nachdenken müssen, sagt der Händler. Damals war der Preis niedriger, und für einige Model 3 Long Range gab Tesla sogar 2000 Euro Rabatt. Doch auch im laufenden Quartal lohne es sich für ihn noch, das Restrisiko einzugehen, dass sich die gebraucht gekauften Teslas nicht mit Gewinn weiterverkaufen lassen.
Nicht alle Tesla-Farben gewünscht
Manche deutschen Tesla-Käufer machen solche Geschäfte auf eigene Rechnung und Gefahr und damit nach Abzug der 6000 Euro Umweltprämie nicht selten Gewinn. Sie dürften noch eine Weile weitergehen, denn die werdende Ampel-Koalition hat die Verlängerung der Prämie in dieser Höhe bis Ende 2022 angekündigt. Laut Schmitz besteht noch die Möglichkeit, dass für sie eine längere Mindest-Haltedauer von 12 statt bislang 6 Monaten eingeführt wird. Doch er schätze den Markt derzeit so ein, dass ein Kostenlos-Angebot sogar für diesen Zeitraum funktionieren könnte.
Ob privat oder über einen Händler, wer sich daran versuchen will, sollte beachten, dass nicht alle Ausstattungen gleichermaßen gefragt sind. Welche das sind, lässt sich den Bedingungen entnehmen, die der Profi Schmitz für seine Tesla-Käufe definiert. Neuerdings sind sie beim Model 3 sogar etwas kompliziert: Der Händler will sie nur in Schwarz, Grau oder Weiß und innen Standard-Schwarz. Vor allem will er die kleinste Variante Standard Range ab sofort und die mittlere Long Range ab dem ersten Quartal 2022 nur noch mit Anhänger-Kupplung.
Das erschwert einen Kauf erheblich, denn dieses Extra lässt sich beim Model 3 nicht mehr per Konfigurator bestellen. Man muss dafür in den Tesla-Chat oder telefonieren – allerdings funktioniert das laut Schmitz tatsächlich. Außerdem tauchen gelegentlich Model 3 SR oder LR mit Anhänger-Kupplung im schnell verfügbaren Bestand auf. Der Händler bietet einen Such-Service dafür an, wie er sagt.
Performance-Versionen möglich
Beim Model Y stellt sich dieses Problem insofern nicht, als Tesla ein Anhänger-Paket dafür zwar in seinem Shop beschreibt, aber erst „in Kürze verfügbar“ hat. Für das Rückkauf-Angebot bei Schmitz gelten hier ansonsten dieselben Farb-Einschränkungen wie beim Model 3; in beiden Fällen nimmt er auch die Performance-Versionen (s. Foto oben vom Model Y). Software-Extras wie Enhanced Autopilot oder sogar FSD sind erlaubt, werden aber bei der Rücknahme nicht angerechnet – für sechs Monate dann ein teures Vergnügen, ebenso wie größere als Standard-Felgen oder Winterräder. Beim Model Y beträgt der staatliche Zuschuss wegen des höheren Basis-Preises nur 5000 Euro, entsprechend zieht Schmitz beim Rückkauf nur diesen Betrag ab, erklärte er.